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c't magazin für computer technik 24/2013 - since

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Report I IT-Geschichtewesentlich fließenderen Form stattfindenwerden. Organisationen können nach BedarfPartner kontaktieren und mit ihnen zusammenarbeiten.Kleine Unternehmen könnenwesentliche Bestandteile einer App oder Informationenals API bereitstellen, die großeFirmen in ihren Angeboten nutzen können.Kleinere Unternehmen sind typischerweisewendiger bei der Entwicklung und der Umsetzungneuer Einsatzzwecke für PersonalComputing als die meisten großen Firmen.Andererseits haben große Firmen mehr Ressourcenund internationale Reichweite. BeimVorantreiben von Innovationen sehe ichvoraus, dass Unternehmen eine viel symbiotischereBeziehung eingehen werden.Die großen WendepunkteÜber die Jahrzehnte gab es mehrere entscheidendeTransformationssprünge in der IT. Zwischen1970 und 1990 lag die Betonung aufder Technologie - also Prozessorgeschwindigkeit,Größe des Datenspeichers und Ähnlichem.ln den 1990ern hatten sich Firmen anIT gewöhnt und erschlossen die nächsteEbene, indem sie mehr Computer in ihreGeschäftsabläufe und deren Verwaltung einbanden.Dann fingen Unternehmen an, sichstärker für die Effizienz und die Optimierungvon Abläufen zu interessieren. Damals wäreIBM beinahe vom Weg abgekommen, weil wirdiese Veränderung nicht mitbekamen.Dann kam Lou Gerstner als neuer Geschäftsführer.Sofort schlug IBM einen neuenKurs ein: weg von einer reinen Computerfirma,die Festplatten und Hardware verkaufte,und hin zu einer Business-bezogenen Technologiefirma,deren Lösungen ihren Kundenhelfen, am Markt erfolgreich zu sein. Damithat er IBM gerettet.Heute durchlaufen wir eine weitere großeVeränderung. Innovationstreiber für die ITsind nicht mehr nur Unternehmen, sonderndie Gesellschaft als Ganzes. Es sind normaleAnwender, die heute der IT den Weg weisen.Unternehmen folgen diesem Trend, indemsie versuchen, Social Businesses zu werden.Will ein Unternehmen in der IT-Branche erfolgreichbleiben, muss es einen guten Fingeram Puls der Endanwender haben. UnterschiedlicheLeute haben unterschiedlicheAnsprüche: junge Leute, Senioren, Personenohne Neigung zu Wissenschaft und Technologie.Unternehmen müssen diese Zielgruppenzu verstehen lernen und Geräteund Dienste entwickeln, die deren Lebenvereinfachen.Es gibt jetzt auch eine ganze Generation,die mit Computern aufgewachsen ist undsich nicht davor scheut, sie zu benutzen.Ganz im Gegenteil: Sie haben dauernd Ideen,was man Neues entwickeln könnte. Mit diesenVorschlägen lässt sich viel Gutes tun.Im Rückblick stelle ich fest, dass IT in manchenBelangen 1969 wesentlich eindrucks-Smartphones damals und heute:ein PalmOne Treo 650 und ein iPhone 5Der erste Personal Computer: ein IBM PCModell 51 SO. Zusammen mit der Tabellenkalkulation revolutionierte der PC dieGeschäftswelt.voller war als heute. Man stanzte seine Programmein Karten mit einer Maschine, dieschrecklichen Lärm machte. Dann nahm manden Stapel ganz vorsichtig auf und stelltesicher, dass man sie nicht fa llen ließ - dieReihenfolge war sehr wichtig - und trug siein ein Rechenzentrum. Dort wurden sie ineinen Kartenleser eingelegt. Da auf eineKarte nur 80 Zeichen passten, benötigteauch ein kleines Programm leicht 100 oder200 Karten. Die Maschine summte innerhalbeiner Sekunde durch den Kartenstapel - eineindrucksvoller Anblick. Am Ende stand einGefühl der Zufriedenheit: Wow, dieser Computerhat tatsächlich etwas für mich getan.Es war eine ähnliche Erfahrung, wenn derComputerdrucker dann das Endlospapier zubedrucken begann. Er bewältigte etwa 10 Seitenpro Sekunde und danach hatte man einenStapel Papier. Man sah direkt, wie etwas geschah;das ist heute nicht mehr der Fall. Auchwenn Rechner heute Millionen von Anweisungenmillionenfach schneller durchführen,gibt es kein Gefühl, dass irgendwas passiert.Andere Rechner haben wir seinerzeitprogrammiert, indem wir Schalter auf derenVorderseite umlegten. Mit Mini-Computernmusste man über einen Fernschreiber kommunizieren,der wie eine Schreibmaschineaussah. Drückte man die "S"-Taste, stoppteder Computer den darauf laufenden Prozess,um entgegenzunehmen, dass einer derKnöpfe des Eingabegeräts gedrückt wordenwar. Dieses Signal veranlasste die Maschinedazu, die eintreffende Nachricht des Eingabegerätszu verarbeiten.Die Maschine erkannte ein "S" und gab eszur Verarbeitung an das Programm weiter.Dann sendete der Rechner ein Signal an denFernschreiber, ein "S" auf das Papier zudrucken, damit der Anwender sehen konnte,dass er gerade ein "S" getippt hatte. Sowurden Programme damals geschrieben. DerProgrammierer musste jeden Schritt einzelndurchführen, nichts passierte von selbst.Im Rückblick gibt es aber nichts, zu demich zurückkehren wollte. Ich hatte das Glück,meine Berufslaufbahn zu einem Zeitpunkt zubeginnen, als Unternehmen anfingen, Computerzu benutzen. Es freut mich, Unternehmendabei geholfen zu haben, die vielenVerwendungsmöglichkeiten von Computernzu sehen. Es freut mich, frühzeitig die Bedeutungder Benutzerfreundlichkeit erkannt zuhaben.Ich habe auf sehr vielen unterschiedlichenSystemen gearbeitet. Ich habe an Hardwareund Software gearbeitet, ich habe in zahllosenSprachen programmiert, darunterPL/1 , Cobol, Basic und Lisp. Ich hatte mitvielen Betriebssystemen zu tun. Das hat mirbeigebracht, flexibel zu bleiben und allemöglichen unterschiedlichen Dinge zubenutzen.Aber ich würde zu nichts davon zurückkehrenwollen. Ich ziehe ein Smartphone vor,auf dem ich nur meinen Finger brauche, umetwas zu bewegen. Ich sehe nicht, dass imZuge des Fortschritts irgendetwas verlorengegangen wäre.Wenn ich daran zurückdenke, als ich 1969zum ersten Mal mit Computern zu tun hatteoder wie ich 1980/81 mit PCs zu arbeiten begann,empfinde ich eine gewisse Genugtuung.Unsere Träume von damals, was wir mitComputern tun können wollten und wieleicht sich Dinge machen lassen sollten,gehen heute tatsächlich in Erfüllung. Die Änderungenin der Gesellschaft, von denen ichdamals nur träumen konnte, finden heutetatsächlich statt.Während meiner Tätigkeit bei 3M undspäter bei IBM habe ich dazu beigetragen,dass einiges davon passierte und ich bin gespanntdarauf, was kommende Generationenbeitragen werden. Für mich ist dies eineGenugtuung, es ist faszinierend, es ist aufregendund es hält mich jung. (ghi)Die englischsprachige Langfassung vonMoshes Rappoports /T-Erinnerungen findenSie unter dem <strong>c't</strong>-Link.www.ct.de/1 3<strong>24</strong>094<strong>c't</strong>96<strong>c't</strong> <strong>2013</strong>, Heft <strong>24</strong>

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