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123Sozialisationsfunktion: Paarkonflikte und Aussenbeziehungen der Familie (sozialeIsolation). Generative Funktion: hier sind nur wenige empirische Ergebnisse verfügbar; dieseweisen aber darauf hin, dass der Kinderwunsch durch Erwerbslosigkeit des (Ehe-)Partners aufgeschoben wird.• Es ist wichtig, festzuhalten, dass es auch mehrere Auswirkungsdimensionen gibt, indenen die Elternerwerbslosigkeit nur schwach oder gar nicht wirkt. Dies kann zum einendarauf zurückgeführt werden, dass andere Faktoren wichtiger sind, zum andern aberauch bedeuten, dass keine Kausalbeziehung zwischen Erwerbslosigkeit und diesemAuswirkungsbereich besteht. Es sind dies folgende Bereiche:Sozialisationsfunktion: Gewalt und sexueller Missbrauch von Frauen,Verhaltensauffälligkeiten von Kinder/Jugendlichen und Kriminalität vonKinder/Jugendlichen. Folgende Bereiche stehen zwischen den Kategorien «mittel»und «schwach»: Scheidungswahrscheinlichkeit, Lebensperspektiven vonKinder/Jugendlichen und Eltern-Kind-Konflikte.Regenerative Funktion: Gesundheit/Gesundheitsverhalten der Kinder/Jugendlichen,Suchmittelkonsum der LebenspartnerInnen/Kinder/Jugendlichen und dieSelbstmordrate bei Kinder/Jugendlichen.Wichtige Faktoren, welche Ausmass und Intensität der Auswirkungen derElternerwerbslosigkeit auf die Familien bestimmenWird von der im Einzelfall ausserordentlich vielfältigen Bedingtheit der Auswirkungen vonErwerbslosigkeit einmal abgesehen, dann bleiben ein paar wenige Faktoren bestehen, welchein den meisten der betrachteten Zusammenhängen immer wieder als wichtige, teilsausschlaggebende Moderatorvariablen genannt werden (vgl. Abbildung 10 für eine graphischeDarstellung der Beziehungen). Selbstverständlich spielen auch kontextuelle Faktoreneine Rolle (beispielsweise die Rate der Erwerbslosigkeit, die Einstellungen gegenüber derErwerbslosigkeit etc.). Diese Faktoren werden aber in der Literatur nicht systematisch mitden Auswirkungen der Erwerbslosigkeit auf die Familien verbunden. Folgende Faktoren sindwichtig:1. Das Ausmass der sogenannten "Ökonomischen <strong>De</strong>privation"Wie stark muss sich die Familie aufgrund der durch Erwerbslosigkeit bedingten Einkommensreduktionin ihren materiellen Bedürfnissen einschränken? Je grösser die finanziellenRestriktionen, desto gravierender sind im allgemeinen auch die sonstigenAuswirkungen auf die Familien.Dieser Faktor ist sehr eng mit der ebenfalls oft genannten Variable der Dauer der Erwerbslosigkeitverknüpft. Je länger die Erwerbslosigkeit dauert, desto ausgeprägterwerden auch die finanziellen Folgen sowie die durch sie moderierten Auswirkungen.2. Die individuelle Reaktion der betroffenen PersonDie Auswirkungen der Erwerbslosigkeit auf die Mitglieder der Familie scheinen im hohenMass von der Art und Weise abhängig zu sein, wie die direkt betroffene Person auf dieSituation der Erwerbslosigkeit reagiert. Je schwerer die Auswirkungen vonB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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