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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 52sen, welche denjenigen von Jones (1988), welche einen time-lag zwischen Erwerbslosigkeitund Scheidung erwartet, widersprechen. Gemäss Jensen/Smith (1990, 227) dürften aufgrundihrer Forschung ca. 6 Prozent aller Ehen aufgrund der Erwerbslosigkeit des Ehemannesgeschieden worden sein.Soziale Rollen und häusliche ArbeitsteilungDie geschlechtliche Arbeitsteilung im gemeinsamen Haushalt und das Rollenverständnisgenerell ist im Zuge der Geschlechtergleichstellung ausführlich thematisiert worden. Es wirdfestgestellt, dass der Anteil der Familien mit einer traditionellen Rollenverteilung immer nochsehr hoch ist, eine Tatsache, welche sich tendenziell auch in der Erwerbslosenforschungbestätigt. Die Ausprägung des gechlechtlichen Rollenverständnisses (traditionell vs. flexibel)ist ein guter Prädiktor für den Erfolg der positiven Bewältigung von Erwerbslosigkeit in derFamilie. Damit im engen Zusammenhang steht auch das Ausmass, in welchem erwerbsloseMänner bereit sind, aufgrund der vermehrt zur Verfügung stehenden Zeit während ihrerStellenlosigkeit häusliche Arbeiten zu übernehmen und damit die Partnerin zu entlasten.Eine mangelnde Bereitschaft zu diesen Anpassungsschritten an die veränderte Situationführt oft zu Konflikten in der Partnerschaft. Ob und inwiefern sich bei ErwerbslosigkeitVeränderungen im Rollenverhalten der Partner ergeben, und von welchen Faktoren diesabhängig ist, wird in diesem Abschnitt thematisiert.Die in Betracht kommenden Tätigkeitskomplexe können mit Heinemann (1986) in fünfFunktionsbereiche eingeordnet werden:1. Ernährung (Essen zubereiten)2. Haushaltstätigkeiten (Wäsche waschen, Saubermachen, Geschirr spülen)3. Versorgungsaufgaben (Haushaltseinkäufe, Urlaubsorganisation, Haushaltsreparaturen)4. Verwaltung (Versicherung, Bankangelegenheiten, Behördengänge) und5. Erziehung (Versorgung der Kinder, Überwachung der Schulaufgaben, Bestrafung derKinder 21 ).Hess et al. (1991) gelangen in ihrer Befragung von 206 Haushalten in Dortmund zu folgenden,nicht-repräsentativen Ergebnissen:"Die männliche Erwerbslosigkeit verändert zunächst und vor allem die Stellung des Mannes in diesenFamilien. Dies erzwingt eine Umstrukturierung der alten Rollendefinitionen, weil der Mann die Funktion als«Ernährer» und Träger der materiellen Existenzsicherung nicht mehr erfüllen kann. Schon in den 30erJahren wurden solche Veränderungen des familären Rollensystems als entscheidender Krisenfaktor herausgestellt,der eingespielte Rollenmuster in Frage stellt und zur Beeinträchtigung der familiären Beziehungbeitragen kann. Empirisch sind diese Veränderungen nur in groben Umrissen zu bestimmen.(...) In den einzelnen Gruppen der Arbeitslosen treten die Probleme in unterschiedlicher Form auf. Jene,die unter der Arbeitslosigkeit persönlich besonders leiden (Typ 3) 22 , kommen überwiegend (zu 65 Prozent)21 Hier würden wir persönlich eher von "Grenzsetzung" sprechen, da Erziehung durchaus nicht unbedingt desEinsatzes strafender Reaktionen bedarf.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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