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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 82. RessourcenUnterschiede in den Ausgangsbedingungen für die Bewältigung von Erwerbslosigkeit/Armutsind im Hinblick auf die Ressourcen und Optionen der Familien zu berücksichtigen.Gemeint sind die materiellen und psychosozialen Verhältnisse innerhalb bzw.im Umfeld der Familien und die Handlungsmöglichkeiten, die sie der ökonomischen <strong>De</strong>privationentgegenstellen können.3. SituationsdefinitionDie Situationsdefinition durch die Familien ist ausschlaggebend dafür, ob tatsächlich eingetreteneoder auch nur antizipierte Erwerbslosigkeit/Armut zu Umstellungen im Familienlebenbeitragen, welche Strategien hierbei ergriffen werden, und letztlich ob Beeinträchtigungenim familiären und individuellen Entwicklungsverlauf resultieren. Zentral istdie subjektive Bewertung der Verhältnisse von Ansprüchen und Möglichkeiten ihrerRealisierung. Gerät die ursprüngliche Balance aus dem Gleichgewicht und sehen dieBetroffenen, dass die sozioökonomischen Bedürfnisse der Familien und ihre Kontrollehierüber auseinanderfallen, so wird Erwerbslosigkeit/Armut als krisenhaftes Ereignis, alsBedrohung oder Verlust erlebt.4. BewältigungsversucheBewältigungsversuche sind es, welche die Verbindung von ökonomischem Wandel undFamilienleben herstellen. Kann das Haushaltseinkommen mit den Bedürfnissen unschwerwieder in Balance gebracht werden - genauer gesagt: schätzen die Familien dieSituation so ein -, so bleibt das bisherige Passungsgefüge erhalten. Die in der Vergangenheiterworbenen und somit verfügbaren Handlungsstrategien reichen zur Bewältigungder situativen Anforderungen hin. Als Bewältigungsversuche werden alle Massnahmenverstanden, die von den Familien ergriffen werden, um die Bedrohung ihrerFunktionsfähigkeit abzuwehren. Gelingt dies nicht schon durch geringfügige Änderungalltäglicher Routinen, wie Kürzungen disponibler Ausgaben statt Verschuldung, so ist mitlängerfristig abträglichen Folgen für die Entwicklung zu rechnen.5. Auswirkungen auf die FamilienfunktionenDie Auswirkungen auf die Familienfunktionen benennen Aspekte des Familienlebens,die durch ökonomische <strong>De</strong>privation betroffen werden können. Es sind fünf Familienfunktionenzu unterscheiden (vgl. Bethusy-Huc 1987):a) die Haushaltsfunktion (Abdeckung der wichtigsten Grundbedürfnisse),b) die Sozialisations-/Erziehungsfunktion (Übermittlung der gesellschaftlichen Normenund Werte an die nachfolgende Generation; Eingehen auf die persönlichen Neigungen,Fähigkeiten und Interessen eines Kindes),c) die Plazierungsfunktion (Vermittlung sozialer Positionen in Familien, Schule, Beruf,Freizeit und Politik),d) die Erholungsfunktion (regenerative Funktion),e) die generative Funktion.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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