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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 512. Erwerbslosigkeit deckt bereits bestehende Instabilitäten der Ehe auf; die Erwerbslosigkeiterhöht damit die Scheidungshäufigkeit indirekt (Madonia 1983, Komarovsky 1940,Catalano/Dooley 1981).3. Ökonomische Faktoren generell haben eher einen geringen Einfluss auf die Scheidungswahrscheinlichkeit(Bahr/Galligan 1984, Brinkeroff/White 1978)Jones (1988, 108) kommt zum Schluss, dass die empirischen Belege für einen direktenkausalen Link zwischen Erwerbslosigkeit und Scheidungshäufigkeit schwach sind. Die Autorinist überzeugt, dass der zweite Ergebnisstrang am substantiellsten ist. Sie geht davonaus, dass der Verlust der Erwerbsarbeit einen Stress in das eheliche Subsystem einführt.Eine erfolgreiche Adaption ist von den Ressourcen, über die das Ehepaar verfügen kann,abhängig. Gewisse «vulnerability factors» (beispielsweise die Adäquanz bzw. Flexibilität desehelichen Rollensystems, die Verarbeitungsweise des/der von Erwerbslosigkeit Betroffenen,die Problemlösekapazitäten des ehelichen Systems etc.), sofern sie vorhanden sind, könnendurch die Erwerbslosigkeit enthüllt werden und mit grösserer Zeitverzögerung zu einerScheidung führen.Erfahrungen aus DänemarkJensen/Smith (1990) untersuchten innerhalb eines ökonometrischen Modells für Dänemarkden Einfluss von Erwerbslosigkeit auf die Scheidungswahrscheinlichkeit. Ausgangspunkt istfür die Autoren ein Paneldatenset von 3000 verheirateten Paaren zwischen 1979 und 1985(jährliche Beobachtungen). Erhoben wurden soziodemographische, ökonomische und arbeitsmarktbezogeneVariablen. Geschätzt wurde ein Logit-Modell, welches die Scheidungdurch einen Vektor von erklärenden Variablen beschreibt. Aus einer grossen Menge vonerklärenden Variablen blieben bei der besten Schätzung folgende übrig: das Alter desEhemannes, der Grad der Erwerbslosigkeit der Frau, der Grad der Erwerbslosigkeit desEhemannes, die Summe der gemeinsamen Erwerbslosigkeit, die Summe der gemeinsamenErwerbslosigkeit im vergangenen Jahr, die Gesundheit des Ehemannes im vergangenenJahr, die ökonomische Abhängigkeit der Frau, die Wohnsituation und der Umstand, ob derEhemann eine Firma besitzt. Diese Faktoren beeinflussen die Scheidungswahrscheinlichkeitsignifikant. Durch die Integration dieser vielfältigen Variablen konnte gemäss den Autorender Effekt der Erwerbslosigkeit isoliert werden. Jensen/Smith (1990) kamen zu folgenden,teilweise überraschenden Ergebnissen:• Die Scheidungswahrscheinlichkeit wird nicht beeinflusst durch (1) die Ausbildungen, (2)die Zahl der Kinder, (3) das Alter der Ehefrau, (4) die Altersdifferenz der Ehepartner, (5)das Bruttoeinkommen des Haushaltes.• Nur die Erwerbslosigkeit des Ehemannes im laufenden Jahr hat einen signifikanten erhöhendenEinfluss auf die Scheidungswahrscheinlichkeit. Je länger die Erfahrung derErwerbslosigkeit dabei andauert, desto grösser ist dieser Effekt. Die Erwerbslosigkeit derEhefrau hat keinen signifikanten Einfluss. Ebenfalls keinen Einfluss hat die Erwerbslosigkeitdes Ehemannes in vorangegangenen Jahren.Jensen/Smith (1990, 227) folgern daher: "Apparently, the effect of unemployment on martialinstability are immediate and do not accumulate over time." Damit kommen sie zu Ergebnis-B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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