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176Abb.13: Subjektive Zeit in der SozialhilfeSozialhilfeempfänger62 FällesubjektiveÜberbrücker33 FällemissglückteÜberbrücker6 FällesubjektiveLangzeitbezieher23 FällevorrangigeLeistungen10 FälleKindererziehung8 Fällebewusst/freiwillig6 Fällequasi-automatisch(Rentenaufstockung)2 FällefeststehendesEreignis6 FällebiographischeNeuorientierung5 Fällealternativenlos/resigniert6 FälleabsehbaresEreignis4 FälleQuelle: Leibfried et al. (1995, 109)Die biographische Bedeutung von Sozialhilfe hängt auch davon ab, wie bewusst und aktivsich jemand dafür «entscheidet». Nach Buhr (1995, 195) lassen sich ein "aktives" und ein"passives Einstiegsmuster" unterscheiden. Die aktiven Befragten betonen den Entscheidungscharakterihres Ganges zum Sozialamt, der passive Typ sieht sich vor allem als Opfereiner Zwangslage, die ihnen keine andere Möglichkeit offen liess.Sehr prononciert vertreten Mädje/Neusüss (1996) in ihrer Untersuchung zur Lebenssituationvon alleinerziehenden Sozialhilfebezügerinnen die These, dass Sozialhilfebezug auch alsOption interpretiert werden kann. 112 Sozialhilfe ist dieser These nach für einen Teil der Alleinerziehendeninnerhalb der Optionen-Triade von Heiratsmarkt, Arbeitsmarkt und Sozialstaateine bewusste Entscheidung, sich eine Zeitlang voll ihren Kindern zu widmen, ohnegleichzeitig die Abhängigkeit von einem Mann in Kauf nehmen zu müssen. Mädje/Neusüssbetrachten diese Frauen als "Modifikatorinnen" der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung:"Indem die Befragten den Weg einer Arbeitsteilung mit dem Sozialstaat beschreiten, fordern sie den Staatein, sie sowohl zu finanzieren, wenn sie selbst wegen der Betreuung der Kinder nicht berufstätig sind, wie112 Die Untersuchung umfasst eine nicht-repräsentative schriftliche Befragung von 313 alleinerziehendenSozialhilfebezügerinnen in Berlin und qualitative Interviews mit 30 Frauen.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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