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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 36Welche Ausgaben werden eingeschränkt?Viele Arbeiten betonen zwar die Relevanz der materiellen Konsequenzen der Erwerbslosigkeitfür die Familie, aber es wird kaum präziser nachgewiesen, welche Einschränkungenkonkret vorgenommen werden. In einer neueren deutschen Arbeit werden die materiellenEinschränkungen sehr detailliert erfasst (vgl. Hess et al. 1991). Allerdings ist die Studie nichtrepräsentativ. Sie kann im vorliegenden Rahmen aber Tendenzen illustrieren. Befragt wurden1988 in Dortmund und Umgebung 206 Haushalte. Die Auswahl der Haushalte wurde aufHaushalte mit «erwerbslosen Väter» eingeschränkt. Alleinerziehende Väter oder Mütterwurden nicht in die Untersuchung einbezogen. <strong>De</strong>r Erwerbsstatus der Partnerin spielte keineRolle. Interviews wurde mit beiden Partner, nicht jedoch mit den Kindern geführt. Diemateriellen Einschränkungen sind gemäss Hess et al. (1991, 181) unübersehbar undbetreffen sämtliche befragten Haushalte (vgl. Tabelle 6).Tabelle 6: Finanzielle Schwierigkeiten von Haushalten mit «erwerbslosen Vätern» in<strong>De</strong>utschland 1988MütterVäterSehr grosse finanzielle Schwierigkeiten 40 Prozent 39 ProzentBegrenzte finanzielle Schwierigkeiten 46 Prozent 51 ProzentKaum finanzielle Schwierigkeiten 7 Prozent 5 ProzentKeine finanzielle Schwierigkeiten 5 Prozent 5 ProzentKeine Angaben1 ProzentTotal 100 Prozent 100 ProzentQuelle: Hess et al. (1991, 181)Mindestens eine der folgenden Strategien wird ergriffen, um im Alltag die finanziellen Restriktionenzu bewältigen:• Rückgriff auf Erspartes,• Verzicht auf Anschaffungen oder Aktivitäten,• Reduzierung der Ausgaben im Konsumbereich und bei elementaren Lebensgütern,• Verschuldung bei Verwandten, Freunden und/oder Kreditinstituten,• Erschliessung neuer Einkünfte durch Erwerbsarbeit anderer Haushaltsmitglieder.Diese Strategien wirken sich auf die Familien in sehr verschiedenartiger Weise aus. Diehäufigste, naheliegendste, aber auch folgenreichste Einschränkung betrifft die Ausgaben imKonsumbereich. Allerdings: je länger die Erwerbslosigkeit dauert, um so weniger reicht esaus, sich nur einzuschränken und geplante oder notwendige Anschaffungen zurückzustellen.Es nimmt daher auch die Anzahl der Familien zu, die mit Zahlungsverpflichtungen in Verzuggeraten. Dies war bei Hess et al. (1991) bei fast einem Drittel der befragten Haushaltebereits nach 1,5 Jahren der Erwerbslosigkeit der Fall. Schliesslich bleibt noch die Strategieder Verschuldung bei Bekannten, Freunden bzw. Kreditinstituten. Auf eine entsprechendeNachfrage bestätigten 6 Prozent der Befragten, von Freunden und Bekannten finanzielleB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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