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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 33Jackson et al. 1983, Warr et al. 1985, Banks/Ullah 1988). Beispielsweise wurde 1978 inLeeds eine Längsschnittstudie mit 1700 Schulabgänger/innen durchgeführt. Dabei wurdenzwei Kohorten von Schulabgänger/innen innerhalb von zwei Jahren dreimal interviewt, wobeidie eine Kohorte zum Zeitpunkt der Erstbefragung die Schule noch nicht beendet hatte(Banks/Jackson 1982). Je nach Beschäftigungsstatus liessen sich bei den Jugendlichendeutliche Unterschiede im Gesundheitszustand ausmachen, die zum Zeitpunkt desSchulbesuchs nicht bestanden hatten. Bei den erwerbslosen Jugendlichen, die nach derSchule eine Beschäftigung oder Ausbildung aufgenommen hatten bzw. in schulischen Massnahmenuntergekommen waren, konnte sogar eine deutliche Verringerung der Symptombelastungfestgestellt werden, was einen wichtigen Hinweis auf die stabilisierendeWirkung von Arbeit liefert. In dieser Untersuchung wurde eindeutig nachgewiesen, dass derzentrale negative Einfluss auf die psychische Gesundheit direkt von der Erwerbslosigkeit undnicht von anderen Faktoren wie Geschlechtszugehörigkeit, dem Qualifikationsniveau oderethnischer Zugehörigkeit ausging.Eine weitere Untersuchung wurde 1982 durchgeführt, zu einem Zeitpunkt als die registrierteErwerbslosenrate bei Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren in Grossbritannien auf 33Prozent angeklettert war (Warr et al. 1985). Es wurden 1150 erwerbslose 17jährige aus 11städtischen Regionen im Hinblick auf leichte psychische Störungen untersucht. Dabei ergabsich, dass die psychische Gesundheit dieser Gruppe extrem beeinträchtigt war, wobei dieBefragten selbst 82 Prozent aller ermittelten Symptome der Erwerbslosigkeit als Ursacheanlasteten. In der Regel waren schwerwiegende Symptome drei Monate nach Beginn derErwerbslosigkeit aufgetreten.Unterschiede zwischen erwerbslosen und beschäftigten Jugendlichen liessen sich auchhinsichtlich depressiver Verstimmungen und <strong>De</strong>pressionen feststellen (vgl. Donovan/Oddy1982). Sowohl in britischen als auch australischen Studien wurde nachgewiesen, dass erwerbsloseJugendliche mit Dauer der Erwerbslosigkeit deutlich depressiver, unglücklicherund einsamer wurden als Jugendliche, die nach Beendigung der Schule eine Beschäftigunggefunden hatten oder an weiterführenden schulischen Massnahmen teilnahmen(Patton/Noller 1984, Tiggemann/Winefield 1980, Winefield/Tiggemann 1985, Branthwaithe/Garcia1985). Da diesbezügliche Unterschiede zu Zeiten des Schulbesuchs nicht bestandenhatten, lässt sich auch hier vermuten, dass die Erfahrung von Erwerbslosigkeit dieseVeränderung zumindest mitverursacht hat.Die umfassendste australische Studie untersuchte 401 Jugendliche im Alter von 16 bis 24Jahren, die zum Zeitpunkt der Befragung im Durchschnitt seit 9,5 Monaten erwerbslos gewesenwaren (Finlay-Jones/Eckhardt 1981 und 1984). Über die Hälfte der Befragten (56Prozent) wiesen behandlungsbedürftige Störungen auf; bei einer zusätzlich vorgenommenenUntersuchung an einer aus 75 Personen bestehenden Untergruppe liessen sich bei 49Prozent sogar gravierende psychiatrische Störungen bestätigen. Die Autoren weisen daraufhin, dass die behandlungsbedürftigen Störungen zu 70 Prozent nach Eintritt der Erwerbslosigkeitaufgetreten waren und mindestens bei jedem zweiten Fall kein anderer stressverursachenderFaktor als die Erwerbslosigkeit ausgemacht werden konnte. Beim Vergleichdieser Ergebnisse mit denen einer zuvor durchgeführten Studie mit gleichaltrigen, beschäftigtenJugendlichen, gelangen die Autoren zu der Einschätzung, dass die ErwerbslosigkeitB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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