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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 69In den bisher referierten Studien handelte es sich immer um Familien, in denen der Vatererwerbslos war. Es ist nur eine Untersuchung bekannt, welche sich mit den entsprechendenAuswirkungen bei Kindern erwerbsloser Mütter befasst. In ihrer Längsschnittuntersuchungunterschieden Heinemann et al. (1983) zwei relevante Veränderungszeitpunkte:"Die erste Veränderung tritt ein, wenn die Mutter nicht mehr ausser Haus erwerbstätig ist, jedoch nochArbeitslosengeld bezieht. Eine weitere Veränderung ist dann festzustellen, wenn die Arbeitslosengeldzahlungeingestellt und den Müttern der Status einer Hausfrau zugeschrieben wird. In (der) Längsschnittuntersuchungkonnte festgestellt werden, dass die Beziehungen zwischen Müttern und Kindern bei erwerbstätigenMüttern konfliktreicher sind als bei Hausfrauen und bei Veränderungen des Erwerbsstatus vonErwerbstätigkeit über Erwerbslosigkeit zur Hausfrau entsprechend abnehmen." (in Schindler/Wetzels 1985,71f.)Diese etwas älteren Resultate liegen aber wohl eher in der Problematik der vorherrschendenGeschlechtsrollenstereotypien begründet als im Faktor der Erwerbslosigkeit und es istfraglich, ob sie zum heutigen Zeitpunkt repliziert werden könnten.Gewalt gegen Kinder und Jugendliche 29Erscheinungsbilder«Kindesmisshandlung» beinhaltet in der Familienforschung die Anwendung physischerGewalt, psychische und emotionale Vernachlässigung sowie emotionalen und sexuellenMissbrauch. Dabei wird «physische Gewalt» als eine gegen das Kind gerichtete, es körperlichschädigende Handlung bestimmt. Sie wird nach erlittenenen Verletzungen - wie Quetschungen,Verbrennungen, Kopfwunden, Frakturen, Vergiftungen - differenziert. Unterpsychischer und emotionaler Vernachlässigung wird verstanden, dass die Eltern nicht inangemessener Weise für die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen des Kindessorgen. Unter sexuellem, und damit auch emotionalem Missbrauch, wird die Ausnutzungunreifer Kinder durch Inzest oder Belästigung erfasst (vgl. Markefka/Billen-Klingbeil 1989,347).In der Literatur ist in den schweren Fällen von Kindesmissbrauch vom sogenannten«Battered Child Syndrome» die Rede. Dieses tritt meist bei Säuglingen oder Kleinkindernauf. Neben vielfältigen, teils äusserst massiven, physischen Verletzungen finden sich beisolchen Kindern häufig Verzögerungen der motorischen, sozialen, kognitiven und sprachlichenEntwicklung (Schneider 1995)."Die körperliche Misshandlung vollzieht sich oft in einem Prozess eskalierender Gewalt. Es ist geradezuein Charakteristikum der Kindesmisshandlung, dass die Kinder wiederholt immer schwerer werdende29 Siehe zu dieser Thematik auch die grundsätzlichen Ausführungen im Abschnitt 3.3.2.1. "Gewalt undsexueller Missbrauch". Was dort in bezug auf die Gewalthandlungen gegen Frauen festgestellt wurde, gilt inhohem Mass ebenso für die Gewalt gegen Kinder.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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