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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 29nach Verlust ihres Arbeitsplatzes nicht mehr Alkohol konsumierten als zum Zeitpunkt ihrerEntlassung (Brenner/Levi 1987). Erwerbslose dänische Werftarbeiter tranken zwei Jahrenach der Schliessung ihrer Werft deutlich weniger alkoholische Getränke (Iversen/Klausen1986). Cullen et al. (1987) kommen bei ihrer Befragung englischer Jugendlicher zum gleichenErgebnis. Sicherlich spielt auch der Preis alkoholischer Getränke keine unwesentlicheRolle. In Schweden ist er sehr hoch. Diese drei Beispiele sind daher nicht ohne weiteres aufandere Länder und auf alle Erwerbslose übertragbar.Eine neuere finnische Arbeit kommt zum Schluss, dass der Erwerbsstatus bei Männern undFrauen keinen Einfluss auf die Trinkhäufigkeit und die Häufigkeit von Rauschzuständen hat.Hingegen ergab sich eine deutliche Beziehung zwischen der Häufigkeit alkoholverursachterGesundheitsschäden bei Männern und der Erwerbslosigkeit (Lahelma et al. 1995).ZigarettenkonsumUnter Erwerbslosen gibt es mehr Raucher/innen. Die Raucher/innen unter den Erwerbslosenrauchen häufiger und intensiver. Die Aussagen sind in dieser Hinsicht eindeutig undeinhellig. <strong>De</strong>r Einfluss des Rauchens auf die Gesundheit und Lebenserwartung der aktivenund passiven Raucher/innen ist mehr oder weniger unumstritten (vgl. Kannas/Hietarharju1979 und 1980, Warr 1984, Westcott et al. 1985, Senault/Briancon 1986/87, Graham 1987).Wenn Erwerbslose mehr rauchen als Beschäftigte, bedeutet dies noch nicht, dass ihr vermehrtesRauchen auf die Erwerbslosigkeit zurückzuführen ist. Es gibt zudem auch Erwerbslose,die seit ihrer Entlassung weniger rauchen als vorher. Bei Warr (1984) waren dies (inGrossbritannien) 19 Prozent der befragten Erwerbslosen.DrogenkonsumNach Schwefel (1984) finden sich unter Erwerbslosen häufiger Drogensüchtige als unter denBeschäftigten. In Grossbritannien hatten jugendliche Erwerbslose doppelt so oft Erfahrungenmit Drogen als ihre berufstätigen Altersgenossen (Cullen et al. 1987). Zenke/Ludwig (1985a)stellten in ihrer Untersuchung fest, dass in der BRD Kinder erwerbsloser Eltern einengesteigerten Drogenkonsum aufwiesen. Allerdings handelt es sich dabei um eine Arbeit, diesich explizit mit «Problemfamilien» beschäftigt. 23 Prozent der in einer finnischen Studiebefragten 19 Jahre alten Erwerbslosen hatten Drogen ausprobiert. Bei gleichaltrigen Beschäftigtenwaren es lediglich 9 Prozent (Kannas/Hietarharju 1979).Nach Pfeffer (1985) begünstigt die Erwerbslosigkeit die Entstehung einer Suchtabhängigkeitvor allem, wenn Betroffene sehr stark arbeitsorientiert waren, wenn sie ihren Status bzw. ihrSelbstwertgefühl mit ihrer Berufstätigkeit in Verbindung sahen oder mit dem Geld, das siedamit verdienten.3.2.1.5. Auswirkungen auf die KriminalitätDie Forschung zum Zusammenhang zwischen Erwerbslosigkeit und Kriminalität ist widersprüchlichund uneindeutig. Auf jeden Fall kann die pauschale These, Erwerbslosigkeit führeB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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