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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 66Auf die immer wieder berichteten unterschiedlichen Ausprägungen dieser Beeinflussungenauf Mädchen und Jungen gehen wir an dieser Stelle nicht ein, da die Befunde keine konsistentenSchlüsse auf die dabei wirksamen Moderatoren zulassen.Verhaltensauffälligkeiten / soziale KompetenzNur sehr spärliche Hinweise finden sich zu der Frage, ob elterliche Erwerbslosigkeit bei denbetroffenen Kindern zu Verhaltensauffälligkeiten oder zu einer Beeinträchtigung ihrer sozialenKompetenz führen kann.In älteren Studien (z.B. Eisenberg/Lazarsfeld 1938) zeigten sich bei den Kindern Erwerbsloserhäufiger dissoziale Verhaltensweisen wie Schuleschwänzen und Stehlen. Auch neuereUntersuchungen berichten z.T. von einer Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten bei denbetroffenen Kindern (z.B. McLellan 1985, Fagin/Little 1984, Schindler/Wetzels 1985), allerdingssind die Messgrössen oft ziemlich vage definiert, so wird etwa von «Schwierig-Sein»,«mehr Aufmerksamkeit verlangen», «Problemen in Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen»,«Problemen bei der Freizeitgestaltung» oder generell von«Verhaltensauffälligkeiten» gesprochen (vgl. Baarda et al. 1990). Flanagan/Eccles (1993)berichten von mangelhaften Anpassungsleistungen und «Fehlverhalten» in der Schule sowiegeringerer Kompetenz bei Kindern, deren Eltern erwerbslos waren oder eine Zurückstufungihres beruflichen Status' hinnehmen mussten.In einer prospektiven Longitudinal-Studie von Werner/Smith 1982 (zitiert in <strong>De</strong>w et al. 1991)wurde die gesamte Population von Kindern, welche 1955 auf Kauai (Hawaii) geboren wurdenbis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr verfolgt. Ein Stellenverlust des Vaters während derfrühen Kindheit stellte sich als eine der zuverlässigsten prognostischen Variablen fürEntwicklung ernsthafter Verhaltensschwierigkeiten (Strafregistereinträge und Behandlungpsychischer Probleme) dieser Kinder, v.a. der Jungen, heraus.Nicht alle Befunde deuten jedoch in diese Richtung. Zudem scheint der entscheidendeFaktor für eine etwaige Beeinflussung das Ausmass der ökonomischen <strong>De</strong>privation zu sein.So schienen beispielsweise in der Längsschnittuntersuchung von Elder (1974) die Jugendlichender Mittelschicht langfristig von ihren Erfahrungen während der Weltwirtschaftskriseprofitiert zu haben. Jene aus deprivierten Familien wurden im Erwachsenenalter als deutlichkompetenter in der Bewältigung von Schwierigkeiten, im Belohnungsaufschub und in derFähigkeit, von Erfahrungen zu profitieren, eingeschätzt (vgl. Silbereisen/Walper 1989, 553).Negative Folgen der ökonomischen Belastungssituation, welche in früher Kindheit erlebtwurde, zeigen jedoch die Analysen auf, die das damalige Problemverhalten der Kinder zumAusgangspunkt nehmen (Elder/Caspi/Downey 1984, Elder/Liker/Cross 1984). "VermehrteZornausbrüche und schwieriges Verhalten im Kindesalter sagen zwar nur in geringem Masseein generelles Muster unkontrollierten Verhaltens im Erwachsenenalter vorher, setzen sichjedoch bei den Männern in einer instabilen Berufskarriere (Arbeitslosigkeit, häufigerBerufswechsel, Statusfluktuationen) fort und gingen bei Männern wie auch Frauen mitProblemen in der Ehe- und Elternrolle einher" (vgl. Silbereisen/Walper 1989, 553).In seiner Literaturübersicht zieht Barling (1990) das Fazit, dass in den meisten Studien insgesamtnur sehr geringe verhaltensbezogene Unterschiede zwischen Kindern ErwerbsloserB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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