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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 261985). So wie nicht alle Erwerbstätigen unter solchen Belastungen leiden, treffen sie auchnicht auf alle Erwerbslosen zu. Ebenfalls wird betont, dass ein eventueller Nachweis einesnegativen Einflusses der Erwerbslosigkeit auf die Gesundheit nicht dahingehend interpretiertwerden darf, Erwerbstätigkeit hätte im Gegensatz dazu protektive Funktion und fördere dieGesundheit.Psychische Beschwerden und KrankheitenDie Ergebnisse der psychologischen Erwerbslosenforschung lassen sich dahingehend generalisieren,dass der negative Einfluss der Erwerbslosigkeit und vor allem der Dauer- undMassenerwerbslosigkeit auf die psychische Gesundheit, verglichen mit ihrem negativenEinfluss auf die körperliche Gesundheit, am deutlichsten ist. Eine Gewöhnung an die Erwerbslosigkeitgibt es in de Regel nicht, sondern mit ihrer zunehmenden Dauer nehmenauch Häufigkeit und Schwere der Symptome zu. 15 Besonders gut sind <strong>De</strong>pressionen untersuchtworden (Brenner/Levi 1987, Hunt et al. 1985), wobei der Befund wichtig ist, dass <strong>De</strong>pressionenzwar häufiger, aber nicht nur bei Langzeiterwerbslosen zu beobachten sind.Diese Erkenntnis könnte auf den Einfluss der Erwerbslosigkeit auf die psychische Gesundheitüberhaupt ausgedehnt werden, weil neben der Dauer der Erwerbslosigkeit auch zahlreichesubjektive moderierende Faktoren als Bindeglieder zwischen der Erwerbslosigkeit undpsychischer Gesundheit wirksam sind. <strong>De</strong>r positive Einfluss des sozialen Rückhalts,fehlender finanzieller Sorgen und des Gefühls, das Bedingungsgefüge der eigenen Zufriedenheitbeeinflussen bzw. kontrollieren zu können, sind besonders gut belegt.Somatische Beschwerden und KrankheitenDie hier vorgenommene Differenzierung der Morbidität in psychische sowie somatische Beschwerdenund Krankheiten könnte den Eindruck erwecken, Morbidität bei Erwerbslosigkeitäussere sich in definierten, voneinander abgrenzbaren, womöglich für die Erwerbslosigkeittypischen Beschwerde- und Krankheitsbildern. Es handelt sich jedoch eher um unspezifischeBeschwerdehäufigkeiten. Eine grosse Rolle spielen die psychosomatischen Beschwerden,Symptome oder auch Krankheiten, d.h. Veränderungen, bei denen eine Abgrenzung vonpsychisch und somatisch nicht möglich bzw. besonders schwer ist. Wenn wir es bei Erwerbslosigkeitmit somatischen Beschwerden zu tun haben, so sind sie oftmals vermitteltdurch psychische Prozesse und Belastungen, die häufig mit der Vokabel «Stress» belegtwerden. Spruit et al. (1985) weisen darauf hin, dass "je «körperlicher» eine Beschwerde ist,15 Grunau (1985) nennt folgende beobachtbare Symptome: Gefühl von Wertlosigkeit Isolation Kontaktschwierigkeiten erhöhte Aggressivität Überempfindlichkeit, erhöhte Reizbarkeit geringe Frustrationstoleranz Resignation Schlaflosigkeit, Apathie AngstB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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