12.07.2015 Aufrufe

De - BASS

De - BASS

De - BASS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 30zu Kriminalität, nicht bestätigt werden (vgl. Udris 1994, 37). Erwerbslose sind zwar unter denAngeklagten und überführten kriminellen <strong>De</strong>linquent/innen überrepräsentiert. KausaleSchlüsse zu ziehen ist aber problematisch. Wenn überhaupt, dann gibt es anscheinend eineBeziehung zwischen Erwerbslosigkeit und nur einigen spezifischen kriminellen Aktivitätenwie Eigentumsdelikten (vgl. Niggli 1994). 16Da Erwerbslosigkeit mit der sozialen Klasse bzw. mit Armut zusammenhängt, ist es äusserstschwierig, den spezifischen Einfluss von Erwerbslosigkeit auf Kriminalität und <strong>De</strong>linquenz zuidentifizieren und zu messen. Es gibt zudem auch die These der «Wohlstandskriminalität»(Niggli 1994). Die einzige Kausalbeziehung, die sich zu bewahrheiten scheint, ist, dassPersonen, welche polizeilich erfasst werden, sehr wahrscheinlich in den Teufelskreis vonschlechten Beschäftigungsaussichten und Rückfall in die Kriminalität geraten.3.2.1.6. Verlust von QualifikationenMenschliches «geistiges Kapital» kann nicht passiv für längere Zeit gespeichert werden.Qualifikationen und Fertigkeiten müssen gebraucht und entwickelt werden, damit sie sich inder Praxis bewähren. Erwerbslosigkeit überlagert sich mit solchen Prozessen und eine fortschreitendeMinderung kann sehr wohl das Ergebnis langer Perioden von Erwerbslosigkeitsein. Häufige Zurückweisungen durch potentielle Arbeitgeber führen überdies sehr oft zurKonstellation, dass eine Person sich nicht mehr in der Lage fühlt, ihre frühere Erwerbstätigkeitauszuüben, und schliesslich nahezu «nicht beschäftigbar» wird. <strong>De</strong>r Teufelskreis wirddurch die häufig beobachtbare Tatsache verstärkt, dass viele Arbeitgeber aufgrund desVorurteils, dass Langzeiterwerbslose «automatisch» ihre Qualifikationenen «verloren»haben, deren Wiederbeschäftigung verweigern.3.2.1.7. Auswirkungen auf die FamilienVgl. dazu Abschnitt 3.3. «Ergebnisse der bisherigen Forschungen im Ausland zu den Auswirkungender Elternerwerbslosigkeit auf die Familie».3.2.2. JugenderwerbslosigkeitIm Gegensatz zur Erwachsenenerwerbslosigkeit wurde die Jugenderwerbslosigkeit wenigerintensiv erforscht. "Die Forschungslage zum Problemkreis psychischer und sozialer Folgenvon Jugenderwerbslosigkeit ist nicht befriedigend" (Galuske 1986, 703). "Die vorliegendenStudien einer quantitativen Sozialforschung ergeben insgesamt ein teils widersprüchliches,teils ungeklärtes und überwiegend unzulässig homogenisierendes, d.h. unzureichend differenziertesBild hinsichtlich der ermittelten sozialen und psychischen Auswirkungen der Arbeitslosigkeitauf Jugendliche, hinsichtlich ihrer situationsbewältigenden Reaktionsweisenund ihrer beruflichen Perspektiven und politischen Orientierungen, auch hinsichtlich eines16 Allerdings gibt es auch Autor/innen, welche zu gegenteiligen Befunden kommen. Britt (1994) findet für dieUSA, dass Kriminalität unter Jugendlichen vor allem mit Gewaltdelikten korreliert.B A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!