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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 28Zusammenhang der Trends in der Gegenwart findet sich auch in Grossbritannien" (Häfner1990).Erstaunlicherweise kommt Häfner (1990) aber zu einem gesamthaften Urteil über die Bedeutungder Erwerbslosigkeit, welche eher auf eine beträchtliche Bedeutung hinweist. Ermeint nämlich, dass "die Arbeitslosigkeit in den wenigen hinreichend untersuchten Ländernmit einer allgemeinen Exzessmortalität von 20 bis 40% beteiligt ist, wozu allerdings ausserkardiovaskulären Erkrankungen und Neoplasmen auch der Suizid beiträgt" (Häfner 1990).3.2.1.4. Auswirkungen auf das GesundheitsverhaltenKonsum von Nahrungs- und GenussmittelnBezüglich der Ernährungsgewohnheiten scheinen die Reaktionen auf die Erwerbslosigkeitunterschiedlich zu sein. Während die einen billigere und daher in der Regel weniger gesundeKost bevorzugen, nehmen die anderen mehr und kalorien- und vitaminreichere Kost zu sich,was in Verbindung mit mangelnder körperlicher Betätigung zu Übergewicht und seinenBegleiterscheinungen führen kann. Kommt das bei Erwerbslosen oft verstärkte Rauchendazu, lässt sich nachvollziehen, welche Folgen das für das Herz-Kreislauf-System und fürdie Gesundheit schlechthin haben könnte (vgl. Kurella 1992, 51f.).Medikamentenkonsum<strong>De</strong>r Medikamentenverbrauch bei Erwerbslosen entspricht in wesentlichen Zügen der sichabzeichnenden Spezifik ihrer Inanspruchnahme medizinischer Dienste und Leistungen: esgibt unter ihnen mehr Personen, die keine Medikamente zu sich nehmen, diejenigen aber,die Medikamente brauchen, weisen einen deutlich höheren Medikamentenkonsum auf alsvergleichbare Beschäftigte. Das ergibt zwar einen insgesamt leicht erhöhten Medikamentenkonsumbei Erwerbslosen (und mit höherem Alter vergrössert sich dieser Unterschied),aber er kann allem Anschein nach nicht als gravierend bezeichnet werden. Darüber hinauswird angedeutet, dass nicht so sehr die Menge der konsumierten Medikamente bei Erwerbslosenverändert ist als vielmehr ihre Struktur. Zur Veränderung der Struktur der von Erwerbslosengebrauchten Medikamente gibt es in der Literatur nur wenig direkte Hinweise(Kurella 1992, 55).AlkoholkonsumAuch bezüglich des Alkohols besteht das Ursache-Wirkungs-Problem: Führt Erwerbslosigkeitzu vermehrtem Alkoholgebrauch, Alkoholmissbrauch bzw. zum Alkoholismus oder umgekehrt?Werden Alkoholabhängige eher erwerbslos und verbleiben sie länger in der Erwerbslosigkeit?Von beiden Wirkungsrichtungen ist grundsätzlich auszugehen. Henkel(1985) bestätigt, dass die Wahrscheinlichkeit, bei Alkoholabhängigkeit erwerbslos zu werden,recht hoch ist. Umgekehrt ist der Zusammenhang weniger zwingend: Eine Studie inSchweden ergab, dass in die Untersuchung einbezogene erwerbslose Frauen zwei JahreB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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