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Fehler! Formatvorlage nicht definiert. 413.3.2. Auswirkungen auf die Sozialisationsfunktion derFamilienEinleitend ist an dieser Stelle hervorzuheben, dass keine generalisierenden Aussagen überdie Reaktionsmuster des familiären Systems auf die Erwerbslosigkeit möglich sind. Es findensich äusserst vielfältige Folgewirkungen, welche von vielerlei Faktoren beeinflusst werden.Einige dieser Mediatorvariablen sind:• Individuelle Bewältigungskompetenzen der betroffenen Person• Aktuelle Position im Familienzyklus (bezieht sich v.a. auf das Alter der Kinder)• Finanzielle Ressourcen• Ausbildung / berufliche Position (vor der Erwerbslosigkeit)• Qualität der Partnerschaftsbeziehung vor der Erwerbslosigkeit• Rollenverständnis beider Partner• Dauer der Erwerbslosigkeit• Erwerbsstatus der Partnerin (des Partners)• etc.Bereits aus dieser kurzen Auflistung sollte deutlich werden, dass hier ein Variablennetz wirkt,welches kausale Aussagen nur sehr beschränkt zulässt. Da in den vorliegenden Arbeiten zudiesem Themenkomplex nie sämtliche Einflussfaktoren berücksichtigt und kontrolliert werdenkonnten, sind praktisch nur individualisierte Antworten auf die entsprechendenWirkungsgefüge zu rechtfertigen. Immerhin ist festzustellen, dass insbesondere dieAuswirkungen von Erwerbslosigkeit auf die Partnerbeziehung in letzter Zeit recht umfassenderforscht wurden, wodurch die Komplexität des Wirkungsgefüges immer deutlicher zumVorschein kommt.Es sollte dabei aber im Auge behalten werden, dass die bisherige Forschung sich fast ausschliesslichauf die Auswirkungen männlicher Erwerbslosigkeit auf die Familien beschränkthat und die entsprechenden Ergebnisse somit auch nur für diesen «Spezialfall» gültig sind.3.3.2.1. Auswirkungen auf die Beziehung der LebenspartnerObwohl - oder gerade weil - sich sehr viele Studien mit der Problematik der Auswirkungenvon Erwerbslosigkeit auf die Paarbeziehung beschäftigen, ist es äusserst schwierig, die Ergebnissezusammenfassend darzustellen. Die verschiedenen Untersuchungen kommen zusehr uneinheitlichen Resultaten und weisen zudem auf unzählige Bedingungsvariablen hin,welche die Effekte moderieren. Unter dem gegebenen Kenntnisstand ist es deshalb kaummöglich, zu einer abschliessenden Beurteilung zu gelangen. Es scheint vielmehr klar zu sein,dass von zwingenden Effekten nicht die Rede sein darf. Paarbeziehungen verändern sichunter der Voraussetzung der Erwerbslosigkeit zwar meistens irgendwie, aber keineswegsimmer in denselben Aspekten und in derselben Richtung.Paradigmatisch dafür steht die wohl - trotz methodischer Bedenken - immer noch bekanntesteUntersuchung in diesem Bereich, nämlich die Fallstudie von Komarovsky (1940), beiB A S S • B ü r o f ü r a r b e i t s - u n d s o z i a l p o l i t i s c h e S t u d i e n

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