Universitätsklinikum Münster

Medizinische Leistungsbereiche des Institutes
Institut für Reproduktionsmedizin
Das IRM behandelt Paare mit Fertilitätsproblemen und Männer mit hormonellen
Störungen, insgesamt bereits über 17.000 Patienten. Dabei handelt es sich um
Männer/Jungen mit verzögertem Pubertätseintritt, Störungen der Hirnanhangsdrüse
und übergeordneter hormonell aktiver Hirnstrukturen oder Funktionseinbußen der
Hoden sowohl bei Testosteronmangel als auch bei Störungen der Spermienbildung.
Männer mit verschiedenen erblichen Erkrankungen (z.B. Klinefelter- und Kallmann
Syndrom) werden ebenso behandelt wie ältere Patienten mit internistischen
Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Hormonstörungen stehen (hierzu gehören
z.B. auch Erektionsprobleme). Bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen, deren
Zuweisung von anderen Kliniken erfolgt, werden Samenproben vor einer
Chemotherapie oder Bestrahlung kryokonserviert. Die Diagnostik erfolgt zum großen
Teil im IRM selbst (Ultraschall [Hoden, Prostata, Samenblasen, Oberbauch, Nieren,
Schilddrüse und Gefäßfunktion], Hormonanalysen, Samenproben,
molekularbiologische und -genetische Untersuchungen, Knochendichtemessung),
ansonsten in weiteren Einrichtungen des UKM (Zentrallabor, Humangenetik,
Röntgenabt.). Behandlungsmethoden sind verschiedene Maßnahmen der assistierten
Befruchtung (Insemination, IVF und ICSI) und diffizile Hormonersatztherapien der
unterschiedlichen Hormonachsen, je nach Erkrankung und Behandlungsziel. Dabei
wird für Maßnahmen der operativen Andrologie die Zusammenarbeit mit der
Urologischen Klink genutzt. Die Forschung widmet sich dabei dem besseren
Verständnis und der Therapieoptimierung der genannten Felder (genaueres siehe
unten).
Versorgungsschwerpunkte des Institutes
Innerhalb der o.g. Behandlungs- und Therapiegebiete gibt es Felder, auf denen das
IRM national und international eine führende Stellung einnimmt. Dies wird durch
Patientenbesuche nicht nur aus dem gesamten Bundesgebiet sondern auch aus dem
restlichen Europa, Rußland und dem Nahen Osten deutlich. Die Patienten suchen Rat
bezüglich hormonell oder erblich bedingter Störungen der Spermienproduktion und
seltenerer Formen des Testosteronmangels (Deletionen von Genen des Y-
Chromosoms, Kallmann Syndrom, idiopathischer hypogonadotroper Hypogonadismus,
komplette oder partielle Ausfälle der Hirnanhangsdrüse mit den zugehörigen
Hormonachsen, ererbte Aplasie der Samenleiter, Klinefelter Syndrom, adrenogenitales
Syndrom, verschiedene Formen von sexuellen Differenzierungsstörungen, ererbte
Universitätsklinikum Münster - Qualitätsbericht 2005 263