Universitätsklinikum Münster

Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
individualisierte und an die klinischen Rahmenbedingungen angepasste
immunsuppressive Therapie. Die durchflußzytometrischen Untersuchungen erlauben
weiterhin die Früherkennung von Komplikationen und geben bei klinisch nur schwer
voneinander abzugrenzenden Zuständen wichtige differential-diagnostische Hinweise
(z. B. Abstoßung vs. virale Infektion). Die Bestimmung humoraler Mediatoren wie
Interleukin-6 (IL6) dient der empfindlichen Erfassung inflammatorischer Prozesse,
Tumor-Nekrose-Faktor- (TNF-) dem Nachweis von Infektionen, während Procalcitonin
(PCT) zur Abgrenzung lokalisierter von systemischen Infektionen eingesetzt wird.
Therapeutisches Drugmonitoring (TDM):
Die Überwachung der immunsuppressiven Therapie anhand der systemischen
Medikamentenkonzentrationen verfolgt zwei Ziele: (i) Die Einstellung empfohlener
therapeutischer Blutspiegel und (ii) Vermeidung toxischer Blutspiegel durch
Muttersubstanz und/oder Metabolite, da insbesondere Nieren- und
Leberfunktionsstörungen häufig und schnell zur Akkumulation toxischer Metabolite
führen. Derartige Metabolite können mittels High Pressure [Performance] Liquid
Chromatographie (HPLC) und Massenspektrometrie (MS) differenziert und quantifiziert
werden.
Infektionsdiagnostik:
Im Zentrallaboratorium werden im 24-Stunden-Dienst infektionsserologische
Untersuchungen durchgeführt. Spenderseitig umfassen diese Untersuchungen den
Nachweis von Hepatitis-, HIV- und Cytomegalie (CMV) -Infektionen. Empfängerseitig
erfolgt das regelmäßige Monitoring von CMV-Infektionen, wobei neben klassischen
serologischen Techniken empfindliche molekularbiologische Nachweisverfahren (Real-
Time PCR) zum Einsatz kommen.
Hämatologie:
Das Zentrallaboratorium bietet ein umfangreiches Spektrum hämatologischer
Parameter an. Die Parameter des kleinen Blutbildes sind an 2 Standorten 24 Stunden
verfügbar. Maschinelle und mikroskopische Differentialblutbilder werden während der
Routinedienstzeiten erstellt und befundet.
Hämostaseologie
Die Diagnostik von Patienten mit Blutungsleiden oder Thrombosen stellt einen
Schwerpunkt im Rahmen der speziellen Hämostaseologie-Diagnostik dar. Zur
laboranalytischen Diagnostik plasmatischer und thrombozytärer Hämostasedefekte
Universitätsklinikum Münster - Qualitätsbericht 2005 405