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Universitätsklinikum Münster

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Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Real time-PCR-Applikationen wurden Verfahren zum sensitiven und spezifischen<br />

Nachweis der klassischen und neu-beschriebenen Enterotoxingene, des TSST-1-Gens<br />

und Gene der Exfoliativtoxine auf DNA- und Transkriptions-Level entwickelt. Diese<br />

Techniken wurden für molekularepidemiologische Studien zum Nachweis dieser<br />

Exotoxingene in verschiedenen Populationen von S. aureus, aber auch für<br />

Untersuchungen über das Vorkommen solcher Toxine bei anderen Staphylokokken-<br />

Spezies eingesetzt. Molekularbiologische Methoden wurden weiterhin entwickelt und<br />

optimiert, um die Diagnostik von Infektionskrankheiten zu verbessern.<br />

Zum langwierigen und schwerwiegenden Verlauf von S. aureus–Infektionen tragen u.a.<br />

die Anheftung der Erreger an menschliches Gewebe und deren Aufnahme in<br />

Körperzellen bei, da intrazellulär vorliegende Bakterien vermutlich vor der Wirtsabwehr<br />

und vielen Antibiotika geschützt sind. Wir haben in den letzten Jahren den dafür<br />

notwendigen Aufnahme-Mechanismus grundlegend untersucht und aufgeklärt.<br />

Daneben haben wir einen Weg untersucht, wie S. aureus Abwehrzellen (weiße<br />

Blutkörperchen) abtöten kann. Auch dies kann dazu beitragen, sich den menschlichen<br />

Abwehrfunktionen zu entziehen. Zusammengenommen sollen diese Arbeiten dazu<br />

beitragen, die Entstehung von Infektionserkrankungen zu verstehen und damit besser<br />

behandeln und vermeiden zu können.<br />

Weiterhin beschäftigen wir uns mit den adhäsiven Wechselwirkungen zwischen<br />

Staphylokokken, Blutplättchen und dem Endothel (z.B. der Herzklappen), die bei der<br />

Entstehung der infektiösen Endokarditis (Herzklappenetzündung) eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Dabei kommt den Plasma- und extrazellulären Matrixproteinen, wie<br />

Fibrinogen (Fg), Fibronektin (Fn) und Vitronektin (Vn) eine wichtige Bedeutung als<br />

Brückenmoleküle zur Adhäsionsvermittlung zu. So konnte in der Vergangenheit ein<br />

neues Oberflächenprotein bei Staphylokokken identifiziert werden, das nicht nur<br />

Adhäsionseigenschaften sondern auch eine enzymatische (bakteriolytische) Funktion<br />

bei der Zellteilung/Zellseparation besitzt. Außerdem wurde gefunden, daß Fnbindenden<br />

Proteine an der Adhäsion von S. aureus an Blutplättchen beteiligt sind,<br />

wobei Fn und Fg als Brückenmoleküle fungieren.<br />

Der mykologische Forschungsschwerpunkt „Standardisierung der Antimykotika-<br />

Testung“ war von der Auswertung einer abgeschlossenen, multizentrischen Studie<br />

(Einfluß von Nährmedien, Inoculum und Auswertungszeitpunkt bei der Testung von<br />

Antimykotika) sowie von der Durchführung einer multizentrischen Nachfolgestudie<br />

(Bestimmung von Antimykotika-Grenzwerten) geprägt. Im Rahmen der<br />

Resistenzepidemiologie wurden klinische Hefe-Isolate mit verminderter Empfindlichkeit<br />

(C. glabrata, C. tropicalis) u.a. mittels geno- und phänotypischer Verfahren (Fourier-<br />

Transformations-Infrarot-Spektroskopie) charakterisiert und durch in vitro-<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005 507

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