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Universitätsklinikum Münster

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Institut für Medizinische Mikrobiologie<br />

Herpes-Viren. Auf mykologischem Gebiet liegen die Forschungsaktivitäten in der<br />

Diagnostik, Genotypisierung und Therapie von Organ- und Systemmykosen sowie in<br />

der Standardisierung der Antimykotika-Empfindlichkeitsbestimmung.<br />

S. aureus zählt zu den häufigsten bakteriellen Erregern von endemischen und<br />

epidemischen Infektionen. Infektionen durch diesen Erreger zeichen sich durch eine<br />

hohe Morbidität und Letalität aus. Aus klinischem Untersuchungsmaterial werden<br />

zunehmend Antibiotika-resistente S. aureus-Isolate (Methicillin-resistenter S. aureus,<br />

MRSA) kultiviert, inzwischen sind multiresistente Stämme weltweit verbreitet.<br />

Zunehmend werden MRSA nunmehr auch außerhalb des Krankenhausbereiches als<br />

sog. community-acuired MRSA isoliert, die häufig mit schweren Infektionsverläufen<br />

assoziiert sind. Aufgrund dieser Situation erscheinen Strategien zur Vorbeugung dieser<br />

Infektionen von besonderer Bedeutung und stehen im Vordergrund der<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkte der verschiedenen Forschungsrichtungen des<br />

Institutes.<br />

Nach bisherigem Verständnis ist S. aureus im Wirt primär ein extrazellulär<br />

überlebender und proliferierender Erreger mit hohem pathogenen Potential. S. aureus-<br />

Infektionen können jedoch auch chronisch-persistierend mit begrenzter Aggression und<br />

begrenzter entzündlicher Wirtsreaktion verlaufen, obwohl der verursachende<br />

S. aureus-Stamm das gesamte Potential der entsprechenden „akuten“ Virulenzfaktoren<br />

besitzt. Verantwortlich hierfür zeichnen sogenannte Small Colony Variants (SCVs), die<br />

eine Subpopulation darstellen, die im Vergleich zum normalen Staphylokokken-<br />

Phänotyp ein langsameres Wachstum mit atypischer Koloniemorphologie aufweisen.<br />

Mit Hilfe genetisch definierter Mutanten, die den SCV-Phänotyp nachahmen, konnten<br />

neue Erkenntnisse zur Physiologie und pathogenen Bedeutung dieser Varianten<br />

gewonnen werden. S. aureus ist auch der zweithäufigste Erreger, der in den<br />

Atemwegen von Patienten mit Mukoviszidose (Erbkrankheit, die mit chronischrezidivierenden<br />

Atemwegs-Infektionen einhergeht) nachgewiesen wird. Bei vielen<br />

Mukoviszidose-Patienten (engl. cystic fibrosis, CF) ist die Persistenz des Erregers mit<br />

dem Auftreten von SCVs assoziiert. In einer sechsjährigen Studie konnten wir zeigen,<br />

dass ein großer Teil der in unserer Klinik betreuten Patienten mit S. aureus kolonisiert<br />

und/oder infiziert war. Die Anwendung molekularbiologischer Typisierungsverfahren<br />

ließ erkennen, daß die meisten Patienten über viele Jahre mit demselben Stamm<br />

infiziert waren. Häufig war eine lange Persistenz mit dem Nachweis von SCVs von S.<br />

aureus verbunden. Unsere Arbeiten sollen dazu beitragen, S. aureus Infektionen bei<br />

CF-Patienten besser zu verstehen und in der Folge besser behandeln zu können.<br />

Durch die Etablierung und Optimierung verschiedener Nukleinsäure-<br />

Nachweistechniken auf der Basis von Multiplex-PCR-Systemen sowie quantitativer<br />

506 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> - Qualitätsbericht 2005

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