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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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3.2 Ergebnisse der Betriebsfallstudien<br />

Kurzdarstellung der Charakteristika der Betriebsfallstudien<br />

Die im Rahmen der Untersuchung durchgeführten Betriebserkundungen sollten<br />

exemplarisch und punktuell e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> derzeitige Arbeitsrealität von Industriemeistern<br />

bzw. Personen <strong>in</strong> Industriemeister-gleichen Positionen liefern. Es handelt sich<br />

dabei nicht um e<strong>in</strong>e systematische Ermittlung von Tätigkeitsprofilen, sondern e<strong>in</strong>erseits<br />

um die Ergänzung der quantitativen Daten um betriebsspezifische Informationen, andererseits<br />

um die beispielhafte und veranschaulichende Erweiterung der Befragung.<br />

Nachfolgend werden Angaben aus den Fallstudien dokumentiert, die unterschiedliche<br />

Aspekte der jeweiligen Fälle hervorheben. Dabei ist die Unterschiedlichkeit der Branchen,<br />

Betriebsgrößen und Eigenarten der Betriebe beabsichtigt, vorgesehen ist eher<br />

das Aufzeigen e<strong>in</strong>es Spektrums von Arbeitswirklichkeiten der Industriemeister als e<strong>in</strong>e<br />

gleichförmige Darstellung. In gleicher Weise werden anstatt e<strong>in</strong>er schematischen Darstellung<br />

eher heterogene Aspekte <strong>in</strong> dem Text hervorgehoben. Die Darstellungen basieren<br />

auf an jeweils e<strong>in</strong>em Tag erfolgten Betriebsbesuchen, <strong>in</strong>nerhalb derer mehrere<br />

Gespräche mit Industriemeistern, deren Vorgesetzten und Mitarbeitern, betrieblichen<br />

Personalentwicklern und Mitarbeitervertretern geführt wurden, die Arbeitsumgebungen<br />

erkundet und Dokumente e<strong>in</strong>gesehen wurden. Gegenstand der Gespräche waren die<br />

Positionsmerkmale bzw. Aufgabenprofile der Gesprächspartner, Angaben zur Meistertätigkeit,<br />

typische Aufgabenstellungen der Meister und betriebliche Arbeitsumgebungen<br />

und –prozesse. Nachfolgend jeweils e<strong>in</strong>e kurze Darstellung zu jeder der durchgeführten<br />

Fallstudien.<br />

Schiffbau<br />

Merkmale des betrieblichen Umfelds: Werft mit mehreren hundert Beschäftigten, <strong>in</strong> der<br />

unter E<strong>in</strong>beziehung von Zulieferern und Subunternehmen große Luxusjachten und<br />

Passagierschiffe hergestellt werden; teilweise weitreichende Fertigungstiefe mit Metallwerkstätten<br />

und großen Montagehallen; umfangreiche Gesamtprodukte, zu denen<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Prozessablauf beitragen. Im Rahmen der Betriebserkundung<br />

wurden die Fachbereiche Rohrwerkstatt, Ver- und Entsorgung, Stahlbau<br />

Baudock, Ausrüstungsschweißen und Unitbau aufgesucht.<br />

Merkmale der Meisterposition: Meister als traditionell wichtige Position <strong>in</strong> den gewerblich-technischen<br />

Bereichen, zum Teil als Hallenleitung, zum Teil als Leitung verteilt tätiger<br />

Teams; ständige Teilhabe an den übergeordneten Abstimmungen<br />

Als Kernaufgabe des Meisters wird das optimale Führen der Mitarbeiter angesehen.<br />

Haupttätigkeits<strong>in</strong>halte setzen sich aus Planung, Organisation, Personalführung und<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Verbesserung zusammen. In der Arbeitstätigkeit machen Personalführung<br />

und –planung etwa 80% aus. Meister s<strong>in</strong>d zuständig für 50 (ggf. gegliedert <strong>in</strong> je<br />

25 Mitarbeiter pro Schicht) bis 200 Mitarbeiter. In e<strong>in</strong>igen Bereichen haben die Fremdfirmen<br />

e<strong>in</strong>e relativ große Bedeutung, dann kann sich die zu führende Gruppe etwa aus<br />

65 eigenen und 65 firmenfremden Personen zusammensetzen. E<strong>in</strong> Meister ist etwa<br />

80% se<strong>in</strong>er Arbeitszeit <strong>in</strong> der Halle bzw. an Bord und 20% an anderen Orten. Se<strong>in</strong>e<br />

Arbeit dreht sich um die Planung und Überwachung der vollständigen Auftragserfüllung<br />

und der Term<strong>in</strong>e<strong>in</strong>haltung.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er typischen Meisteraufgabe: <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rundgang durch das entstehende<br />

Schiff werden diverse Arbeitsteams aufgesucht und <strong>in</strong> ihrem Arbeitsfortschritt beraten<br />

bzw. angeleitet.<br />

Aus den Erkundungen zeigen sich deutlich alternative Rollen der Meister, je nachdem,<br />

ob er für verteilt tätige Mitarbeiter zuständig ist (etwa Bordmontage) oder für e<strong>in</strong>e Hallenbelegschaft.<br />

Die Mitarbeiter <strong>in</strong> der Bordmontage haben als Team zumeist umfangreiche Arbeits<strong>in</strong>halte,<br />

die sich über mehrere Wochen erstrecken können. E<strong>in</strong> Meister, der für an Bord<br />

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