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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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Wie kann e<strong>in</strong>e angemessene Verb<strong>in</strong>dung von auf die angestrebte konkrete Tätigkeit<br />

des Industriemeisters ausgerichteten Inhalten (orientiert an betrieblichen Situationsaufgaben<br />

und Handlungsbereichen) mit Inhalten geschaffen werden, die relevante<br />

Wissensgebiete systematisch erschließen und den Industriemeister befähigen, auf dieser<br />

Grundlage auch auf theoretischer Ebene zu denken, Problemlösungen zu entwickeln,<br />

zu kooperieren und Innovationen zu treiben?<br />

Im Bereich des Dozentenhandelns werden skeptisch stimmende Rückmeldungen gegeben.<br />

So ersche<strong>in</strong>t die Arbeit im Team eher selten, auch eigene Erfahrungen der Dozenten<br />

aus e<strong>in</strong>er Tätigkeit als Industriemeister (die zum<strong>in</strong>dest teilweise von Vorteil wäre)<br />

f<strong>in</strong>den sich offenbar kaum – eher schon allgeme<strong>in</strong>e betriebliche Erfahrungen.<br />

Die Angaben zu den Lehr- und Lernformen <strong>in</strong> den Lehrgängen weisen auf die Dom<strong>in</strong>anz<br />

des Dozentenvortrags h<strong>in</strong>, eigene aktive Lernarbeit <strong>in</strong> Gruppen steht dem deutlich<br />

nach. Auch die Berücksichtigung betrieblicher Situationsaufgaben im Lehrgang ersche<strong>in</strong>t<br />

unzureichend, eher schon werden Aufgabenstellungen aus der betrieblichen<br />

Praxis an sich bearbeitet.<br />

Besonders ungünstig ersche<strong>in</strong>t die Situation im Bereich der Verwendung elektronischer<br />

Medien im Lehrgang zu se<strong>in</strong>. Hier wäre angesichts der den Absolventen bevorstehenden<br />

<strong>in</strong>tensiven Computernutzung <strong>in</strong> der Arbeitstätigkeit e<strong>in</strong>e konzeptionell gestützte<br />

systematische Ingebrauchnahme <strong>in</strong> den Lehrgängen zu erwarten, die an sich<br />

nicht zu Lasten anderer Inhalte gehen müsste, sondern diese eher unterstützen könnte.<br />

Nutzungsgewohnheiten bei den angehenden Industriemeistern könnten voraussichtlich<br />

dabei aufgegriffen werden (die jüngeren Kohorten haben e<strong>in</strong>e breite Gewohnheit<br />

der alltäglichen Nutzung (auch eigener) elektronischer Medien.<br />

Die Frage der nach der Prüfung relevanten Weiterbildungsthemen wirft ggf. e<strong>in</strong> weiteres<br />

Licht auf die <strong>in</strong> der Fortbildung relevanten Themen. Hier rangieren Arbeitsorganisation,<br />

Kommunikation und Rhetorik an oberster Stelle, gefolgt von Computer-/IT-<br />

Anwendung und Selbstmanagement. Die technischen Themen werden (abgesehen<br />

von der Computertechnik) von der Automatisierungstechnik angeführt, hier ist jedoch<br />

die <strong>in</strong> sehr unterschiedliche Richtungen gehende Betroffenheit zu berücksichtigen. Die<br />

technischen Weiterbildungsbedarfe s<strong>in</strong>d – so zeigen die Fallstudien – hochgradig spezifisch<br />

differenziert, während Fragen der Arbeitsorganisation sich <strong>in</strong> allen Meistertätigkeiten<br />

stellen und professionelles Handeln erfordern.<br />

Die generelle Zufriedenheit mit Fortbildung und Prüfung zeigt sich auch an den Ergebnissen<br />

der diesbezüglichen Fragestellung, bei deren Auswertung zwar regionale Unterschiede<br />

existieren, die jedoch die generelle Zustimmung nicht grundsätzlich abschwächen.<br />

Es ist jedoch zu beachten, dass e<strong>in</strong> pr<strong>in</strong>zipielles Bestreben von Menschen<br />

ist, sich mit den eigenen Anstrengungen zu identifizieren, und sich daher e<strong>in</strong>e nachträglich<br />

positive Verfärbung der Er<strong>in</strong>nerung ausgewirkt haben kann. In der differenzierten<br />

Auswertung zeigt sich auch die Gruppe der Befragten, die sich weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Facharbeiterposition ohne Führungsverantwortung bef<strong>in</strong>den (und die damit bislang das<br />

angestrebte Ziel nicht erreichen konnten) zu e<strong>in</strong>er relativ negativeren Gesamtzufriedenheit<br />

neigen.<br />

4.2.1.1 Region der Prüfung<br />

Um regionale Spezifika erkennbar zu machen, wurde die Stadt der Prüfung erfragt<br />

(diese muss nicht übere<strong>in</strong>stimmen mit dem Ort, an dem e<strong>in</strong>e Fortbildung wahrgenommen<br />

wurde). Die Angaben wurden regional den Postleitzahlencodes zugeordnet.<br />

Fragestellung 26: In welcher Stadt haben Sie Ihre Meisterprüfung abgelegt? <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit der Fragestellung 23. Wenn Sie die Fortbildung zum Industriemeister und deren<br />

Wirkung <strong>in</strong> der Summe betrachten: Wie zufrieden s<strong>in</strong>d Sie mit dem Resultat dieser<br />

Fortbildung?<br />

Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 161

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