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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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Fortbildung gehen, sollten sie e<strong>in</strong>ige Jahre Berufserfahrung sammeln.“), grau unterlegt<br />

s<strong>in</strong>d die als vergleichsweise „nicht zutreffend“ e<strong>in</strong>geschätzten Aussagen (vor allem<br />

„Die unteren <strong>Führungspositionen</strong> werden heute nur noch auf Zeit, etwa für e<strong>in</strong> Jahr,<br />

vergeben.“) Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Branchen ergeben sich<br />

<strong>in</strong> den Items „Positionen, die früher Industriemeister besetzten, werden heute an Ingenieure<br />

vergeben.“ (p = ,002), „Industriemeister besetzten, werden heute an Fachhochschulabsolventen<br />

bzw. Bachelor-Absolventen vergeben.“ (p = ,04), „Die unteren <strong>Führungspositionen</strong><br />

werden heute nur noch auf Zeit, etwa für e<strong>in</strong> Jahr, vergeben.“ (p =<br />

,000), „Viele ausgebildete Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht<br />

auf e<strong>in</strong>en beruflichen Aufstieg.“ (p = ,014) und „Industriemeister-Fortbildung muss<br />

mehr Theorie enthalten, damit Absolventen im Wettbewerb um <strong>Führungspositionen</strong> mit<br />

Ingenieuren bestehen können.“ (p = ,018).<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt größte Zustimmung bei allen Teilnehmern der Befragung f<strong>in</strong>det die Aussage,<br />

vor der Fortbildung zum Industriemeister sollten junge Facharbeiter e<strong>in</strong>ige Jahre<br />

Berufserfahrung sammeln. In der Differenzierung nach betrieblicher Funktion der Befragten<br />

stimmen hier vor allem Ausbildungsmeister und Funktions<strong>in</strong>haber im unteren<br />

Management stark zu, während geprüfte Industriemeister, die <strong>in</strong> Funktionen als ausgebildete<br />

oder spezialisierte Fachkräfte ohne Führungsfunktion tätig s<strong>in</strong>d, zwar zustimmen,<br />

jedoch <strong>in</strong> weniger starkem Maße. Ebenfalls starke Zustimmung f<strong>in</strong>det die<br />

Aussage „Es ist nicht s<strong>in</strong>nvoll, Ingenieure anstelle von fortgebildeten <strong>Facharbeitern</strong><br />

e<strong>in</strong>zusetzen, dies führt zu Konflikten und Frustration.“, allerd<strong>in</strong>gs stimmen hier die Befragten<br />

aus dem oberen Management weniger zu, die befragten als ausgebildete<br />

Facharbeiter Tätigen besonders stark. Insgesamt ger<strong>in</strong>ge Zustimmung f<strong>in</strong>det die Aussage<br />

„Die unteren <strong>Führungspositionen</strong> werden heute nur noch auf Zeit, etwa für e<strong>in</strong><br />

Jahr, vergeben.“ Projektartige Zuordnung, Tätigkeit <strong>in</strong> zeitlich begrenzten Arbeitssystemen<br />

oder Positionierung auf Basis periodisch zu überprüfender Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

spielen offenbar bislang e<strong>in</strong>e nachrangige Rolle.<br />

In der Unternehmensgröße-bezogenen Differenzierung erhält die Aussage „Viele ausgebildete<br />

Industriemeister arbeiten weiter als Fachkräfte ohne Aussicht auf e<strong>in</strong>en beruflichen<br />

Aufstieg.“ e<strong>in</strong>e im Mittelwert stärkere Zustimmung, dies zeigt sich ebenfalls<br />

bei der generell weniger bestätigten Aussage „Positionen, die früher Industriemeister<br />

besetzten, werden heute an Ingenieure vergeben.“.<br />

Die branchenbezogene Differenzierung ergibt <strong>in</strong> der Gegenüberstellung von Automobilwirtschaft<br />

und Masch<strong>in</strong>enbau sehr nahe beie<strong>in</strong>ander liegende Mittelwerte <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Aussagen, während e<strong>in</strong>zelne Branchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Aussagen sehr unterschiedliche<br />

Werte erreichen, etwa die Prozesstechnik h<strong>in</strong>sichtlich der Bevorzugung<br />

von Ingenieuren oder die Dienstleistungsbranche h<strong>in</strong>sichtlich der zeitlich begrenzten<br />

Vergabe von <strong>Führungspositionen</strong>.<br />

3.1.6 Fortbildung und Prüfung aus Sicht der Befragten<br />

Mehrere Fragen bezogen sich auf den Lehrgang zur Vorbereitung auf die Prüfung zum<br />

Industriemeister Metall, den die Befragten ggf. erlebt haben, und auf diese Prüfung<br />

selbst.<br />

Zunächst war im Zusammenhang der Untersuchungsfrage 9 (S<strong>in</strong>d Lehrgänge und Prüfung<br />

als adäquate Fortbildung anzusehen?) die Relation der wesentlichen Inhaltsanteile<br />

(technikbezogen, organisationsbezogen, personal-/ führungsbezogen) <strong>in</strong> den Lehrgängen<br />

zu erfragen.<br />

Fragestellung 14: Wenn Sie den Lehrgang, an dem Sie teilgenommen haben, im<br />

Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> betrachten: Wie beurteilen Sie den jeweiligen Inhaltsanteil?<br />

Angeboten wurden die Ausprägungen „viel zu ger<strong>in</strong>g“ (1), „zu ger<strong>in</strong>g“ (2), „genau richtig“<br />

(3), „zu umfangreich“ (4) und „viel zu umfangreich“ (5).<br />

Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 75

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