Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB
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Erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em adäquaten Zusammenspiel von geeigneter Prüfung und dazu passender<br />
Vorbereitung ergibt sich e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Fortbildung. Die Verordnung, so wurde vor über<br />
zehn Jahren angenommen, würde e<strong>in</strong>e neue Dynamik auch <strong>in</strong> Richtung der Modernisierung<br />
der Fortbildung br<strong>in</strong>gen. Falls die Lehrgänge <strong>in</strong> der konventionellen Weise (vor<br />
allem wissensvermittelnd und systematisch, d.h. weniger anwendungsbezogene und<br />
handlungsorientiert) aufgebaut wären, müsste diese Zielstellung als verfehlt betrachtet<br />
werden.<br />
Die vierte Annahme der Untersuchung ist daher:<br />
4. Die auf die Prüfung vorbereitenden Lehrgänge haben wesentliche Impulse der<br />
neuen Verordnung aufgegriffen und leisten e<strong>in</strong>en adäquaten auf Beitrag der Vorbereitung<br />
auf die betriebliche Tätigkeit.<br />
Angenommen wurde, dass der Titel „Industriemeister / Industriemeister<strong>in</strong> Metall“ den<br />
von <strong>Facharbeitern</strong> im Metallbereich angestrebten Abschluss darstellt, die e<strong>in</strong>e Führungsposition<br />
übernehmen wollen.<br />
Die Entwicklung zum Industriemeister Metall bedeutet für die gewerblich-technisch<br />
Ausgebildeten (und bislang als Facharbeiter ohne Führungsfunktion Tätigen) e<strong>in</strong>e Umorientierung<br />
von der fachlich-technischen <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er organisierend-führenden<br />
Arbeit. Die Erfahrung des Industriemeisters Metall aus dem jeweils eigenen Werdegang<br />
ist prägend und erforderlich für die Bewältigung der <strong>in</strong> der unteren / mittleren<br />
Führungsposition <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dustriellen Produktion vorhandenen Aufgaben. Dafür wird als<br />
erforderlich betrachtet, dass die betrieblichen Funktionen, <strong>in</strong> denen traditionell Industriemeister<br />
Metall tätig s<strong>in</strong>d, weiterh<strong>in</strong> vorwiegend von Personen besetzt werden, die<br />
aus der Facharbeiterlaufbahn und der Fortbildung zum Industriemeister hervorgehen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist davon auszugehen, dass diese betriebliche Führungsfunktion auch von<br />
anderen Personen angestrebt wird, die nicht durch die Laufbahn der Industriemeister<br />
Metall gegangen s<strong>in</strong>d. So besteht möglicherweise e<strong>in</strong> zunehmender Wettbewerb zwischen<br />
aus hochschulischen Bildungsgängen - etwa mit Bachelorabschluss - <strong>in</strong> die Betriebe<br />
kommenden Personen mit den aus der gewerblich-technischen Ausbildung hervorgegangenen<br />
Industriemeistern. Die aus der dualen Hochschulbildung (Berufsakademien)<br />
hervorgehenden Fachkräfte verb<strong>in</strong>den möglicherweise beide H<strong>in</strong>tergründe<br />
(hochschulische und betriebspraktische Ausbildung) mite<strong>in</strong>ander und werden zu Wettbewerbern<br />
um die relevanten <strong>Führungspositionen</strong>.<br />
Zur Ausgangssituation der mittlerweile entstanden Lage ist anzumerken, dass der <strong>in</strong><br />
den 1990er Jahren erfolgte Wandel der <strong>in</strong>dustriellen Facharbeit Gegenstand mehrerer<br />
Untersuchungen zu den <strong>in</strong>dustriellen Fachkräften und den aus dieser Gruppe hervorgehenden<br />
Führungskräften war 4 . Im Jahr 1995 erhielt e<strong>in</strong> Verbund von 12 Forschungs<strong>in</strong>stituten<br />
und 2 Betrieben den Auftrag, e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme der aktuellen Situation<br />
und der zukunftsweisenden Richtung im Bereich der unteren und mittleren Produktionsführungskräfte<br />
zu erarbeiten. Der gesamte Untersuchungskomplex wurde <strong>in</strong> mehrere<br />
Untersuchungsfelder aufgeteilt, so nach Betriebsgröße, Branche, Region, und h<strong>in</strong>sichtlich<br />
verschiedener Fragestellungen untersucht 5 .<br />
In der Summe stellte sich "die Zukunft des Meisters" überraschend positiv für die Meister<br />
dar: "Die Meisterposition steht nicht zur Disposition, da zunehmend mehr Aufgaben<br />
und Verantwortung an das untere Management delegiert werden." 6 Als zentrale Aufgabenfelder<br />
wurden die Arbeitsvorbereitung, die Fertigungssteuerung, die Qualitätssicherung<br />
und die Personalführung genannt: "In mehrfacher H<strong>in</strong>sicht wurde nachgewiesen,<br />
dass deren Stellenwert und das dazugehörige Wissen zur Betriebsorganisation <strong>in</strong> den<br />
4 Fuchs-Frohnhofen, 1997<br />
5 Fuchs-Frohnhofen u.a. (Hrsg.) (1997)<br />
6 Fuchs-Frohnhofen u.a. (Hrsg.) (1997) (S.33)<br />
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