Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB
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Handlungsspielraum und Verantwortung: Der Meister ist verantwortlich für die Sicherstellung<br />
des Produktionsprogramms, dabei erfolgt das Organisieren und Optimieren<br />
des Fertigungsabschnittes nach allgeme<strong>in</strong>er Anweisung mit erweitertem Handlungsspielraum.<br />
Die Abstimmung und Koord<strong>in</strong>ierung (z. B. mit der Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung,<br />
Instandhaltung etc.) erfolgt bei gleicher Gesamtzielsetzung, der Meister<br />
muss die auftretenden unterschiedlichen Interessenlagen berücksichtigen. Im Rahmen<br />
se<strong>in</strong>er Aufgabe der Mitarbeiterführung hat er e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>same Aufgabenverständnis mit<br />
den ihm zugeordneten Mitarbeitern herzustellen.<br />
Kernmerkmale der Meisterrolle: Vermittler von beruflichem Wissen und Können, Verb<strong>in</strong>dungsglied<br />
zwischen Ausbildung und Produktion, ggf. als zeitweilige Aufgabe.<br />
Aufgabenbeispiel: Aus der Produktion entstammender Auftrag wird <strong>in</strong> der Ausbildung<br />
durchgeführt und geliefert, der Meister betreut die Auszubildenden bei dieser Arbeit.<br />
Verfahrenstechnik (Chemie)<br />
Merkmale des betrieblichen Umfelds: Standort mit mehreren tausend Beschäftigten,<br />
große verfahrenstechnische Anlage, <strong>in</strong>nerhalb derer unter konsequenter Beachtung<br />
der Sicherheitsvorkehrungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er über Jahre kont<strong>in</strong>uierlichen Weise produziert<br />
wird; gewerblich-technische Aufgaben bewegen sich um die Erhaltung und Modernisierung<br />
der Gesamtanlage. Der erkundete Betrieb ist geprägt durch verfahrenstechnische<br />
Aufbau- und Ablaufstrukturen.<br />
Merkmale der Meisterposition: Meister ist als Auftragskoord<strong>in</strong>ator und Organisator unterwegs,<br />
bereitet das Umfeld für e<strong>in</strong> Instandhaltungsteam, welches für e<strong>in</strong>e bestimmte<br />
Anlage dauerhaft zuständig ist und dort turnusmäßig sowie auf Anlass h<strong>in</strong> Reparatur-<br />
und Wartungsarbeiten durchführt.<br />
Die Industriemeister bearbeiten sehr viele Prozesse am Computer (Beauftragung, Abwicklung,<br />
Abnahme, Statistik, Dokumentation, Information, etc.). E<strong>in</strong> wesentlicher Teil<br />
der Arbeit besteht <strong>in</strong> dem Erstellen von Protokollen, die zügig und im besten Fall ohne<br />
den Bedarf e<strong>in</strong>er Nachkontrolle versendet werden sollten. Industriemeister stehen per<br />
E-Mail mit <strong>in</strong>ternen Mitarbeitern und externen Partnern <strong>in</strong> Kontakt. Bei kritischen Entscheidungsprozessen<br />
bedarf es der Kommunikation mit anderen Verantwortlichen.<br />
Dieser Prozess wird unterstützt durch vorhandene Dokumente im Intranet. Bei zeitkritischen<br />
Ausfällen ist e<strong>in</strong>e schnelle Sichtung aller notwendigen Daten essentiell. Dementsprechend<br />
müssen diese Dokumentationen erstellt worden se<strong>in</strong>. Als zentrale Kalenderanwendung<br />
kommt Lotus Notes zum E<strong>in</strong>satz, der Kontakt zu den Lieferanten<br />
geschieht über die E-Mail-Kommunikation, Faxe werde über den PC versendet und<br />
Rechnungen gehen per E-Mail e<strong>in</strong>: Der Industriemeister ist über sehr unterschiedliche<br />
Kanäle <strong>in</strong> Kontakt zu se<strong>in</strong>er Umwelt.<br />
Im Bereich der Dokumentation gew<strong>in</strong>nt das Verfassen der schriftlichen Informationen<br />
(Berichte, Fehlerdokumentationen, etc.) mit der durchgängigen <strong>in</strong>formationstechnischen<br />
Vernetzung an Bedeutung. Im Bereich der geplanten und außerplanmäßigen<br />
Wartung von Anlagen werden zentral erfasste Dokumentationen abgerufen und <strong>in</strong> die<br />
Entscheidungsf<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>bezogen. Somit gew<strong>in</strong>nt auch die <strong>in</strong>haltliche Qualität des<br />
Verfassten an Relevanz und ist als wesentliche Anforderung an die Mitarbeiter bereits<br />
auf der Facharbeiterebene erkennbar.<br />
In vielen Bereichen erfolgt die Dokumentation direkt im SAP-System, dort werden die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsschritte detailliert abgebildet und können bei Bedarf mittels komfortabler<br />
Suchfunktionen gefunden werden. Dennoch gibt es auch hier klassische Excel-<br />
Alternativen, die eher der eigenen Protokollierung dienen. Hierbei dom<strong>in</strong>ieren eigenen<br />
Strukturierungsregeln, so dass sich Externe kaum e<strong>in</strong>en Überblick verschaffen können.<br />
Es wird erwartet, dass vorhandene EDV-Tools beherrscht werden. Bei Wissensrückständen<br />
sollen entsprechende Maßnahmen e<strong>in</strong>geleitet werden (eigene Lernbedarfe<br />
ermitteln und eigenverantwortliches Initiieren von Lernen). Viele (regelmäßige) Unterweisungen<br />
werden mittels klassischer CBT oder WBT-Anwendungen durchgeführt.<br />
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