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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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- Entspricht die Situation der Industriemeister noch den damals angenommenen<br />

Merkmalen?<br />

- Bewähren sich die <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren geprüften Industriemeister <strong>in</strong> der Arbeitspraxis?<br />

- S<strong>in</strong>d Lehrgänge und Prüfung als adäquate Fortbildung anzusehen?<br />

Wenn man die damaligen Bewertungen zugrunde legt, war davon auszugehen, dass<br />

die Industriemeister weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e relevante Gruppe unter den sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten s<strong>in</strong>d. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 3 ist<br />

zwar zwischen 1999 und 2009 e<strong>in</strong> Rückgang <strong>in</strong> der Berufsordnung 629, zu der die Industriemeister<br />

gehören, zu verzeichnen, aber es existiert weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Anzahl von<br />

knapp 110.000 Zugehörigen <strong>in</strong> dieser Kategorie. Die Entwicklung korrespondiert mit<br />

dem Rückgang der <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dustriellen Produktion Beschäftigten überhaupt.<br />

Die erste der Untersuchung zugrundeliegende Annahme bzw. These lautete demzufolge:<br />

1. In den Unternehmen besteht bis heute e<strong>in</strong> Bedarf an Industriemeistern Metall.<br />

Falls diese These nicht bestätigt würde, stellt sich grundsätzlich die Frage nach der<br />

S<strong>in</strong>nhaftigkeit e<strong>in</strong>er entsprechenden Fortbildung. Zu klären wäre <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

ggf. auch, welche anderen Funktionen und Akteursgruppen sich im Umfeld<br />

der Industriemeister bef<strong>in</strong>den und entwickeln.<br />

Die Tätigkeit der Industriemeister ergibt sich im Zusammenhang mit den <strong>in</strong> ihrem Umfeld<br />

tätigen Personen, vor allem den gewerblich-technischen Fachkräften und Spezialisten,<br />

aber auch den aus der hochschulischen Ausbildung kommenden, produktionsnah<br />

tätigen Ingenieuren. Sowohl <strong>in</strong> der Abgrenzung der Tätigkeitsprofile als auch <strong>in</strong> der<br />

Arbeit der Industriemeister selbst und ihrer Bedeutung können sich Veränderungen ergeben<br />

haben. E<strong>in</strong>e Bestätigung der Ende der 1990er Jahre vorherrschenden Merkmale<br />

der Industriemeistertätigkeit wäre Voraussetzung für die Beibehaltung der damals<br />

def<strong>in</strong>ierten Verordnung. Sie wäre zugleich e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis, dass sich die <strong>in</strong> der damaligen<br />

Zeit ermittelten Trends bis heute dom<strong>in</strong>ant fortsetzen.<br />

Die zweite der Untersuchung zugrundeliegende Annahme / These lautete demzufolge:<br />

2. Die Industriemeister haben trotz weiterentwickelter Rahmenbed<strong>in</strong>gungen das<br />

der Verordnung zugrundeliegende Tätigkeitsprofil.<br />

Die Bestätigung dieser These ist als Voraussetzung für die Evaluation der Eignung der<br />

Prüfungsverordnung h<strong>in</strong>sichtlich ihrer <strong>in</strong>neren Struktur anzusehen. Die zum Zeitpunkt<br />

des Erlasses der Verordnung formulierten Merkmale der Prüfung galten damals als<br />

zeitgemäß, aber auch als anspruchsvoll und neuartig. Ihre Anwendung wurde zugleich<br />

als Herausforderung an alle Beteiligten gesehen. Insofern ist zu klären, ob sich die<br />

Prüfung – auch unter der Voraussetzung, dass die Tätigkeit der Industriemeister dem<br />

damals festgestellten Profil weiterh<strong>in</strong> entspricht – <strong>in</strong> der Form bewährt und weiterh<strong>in</strong><br />

praktiziert werden soll.<br />

In diesem Fall ist die folgende Annahme zu prüfen:<br />

3. Die Industriemeisterprüfung <strong>in</strong> der verordneten Form ist weiterh<strong>in</strong> passend<br />

und geeignet (<strong>in</strong>sbesondere h<strong>in</strong>sichtlich der <strong>in</strong>haltlichen Gliederung <strong>in</strong> Technik, Organisation<br />

und Personal / Führung, der formalen Gliederung <strong>in</strong> Basisqualifikation und<br />

handlungsorientierte Qualifikation sowie der methodischen Gliederung der Prüfung <strong>in</strong><br />

anwendungsorientierte bzw. an betrieblichen Situationsaufgaben orientierte, schriftliche<br />

bzw. mündliche Teile).<br />

Die Prüfung ist der rechtlich vorgegebene Teil der Fortbildung zum Industriemeister. Er<br />

lässt sich bundese<strong>in</strong>heitlich regeln und kann zugleich normierende wie Ansprüche setzende<br />

Bestandteile enthalten. Die Prüfung hat zugleich E<strong>in</strong>fluss auf die prüfungsvorbereitenden<br />

Aktivitäten, <strong>in</strong>sbesondere die Lehrgänge unterschiedlicher Bildungsträger.<br />

3 Berufe im Spiegel der Statistik<br />

Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 7

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