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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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Angehende Industriemeister erhalten ke<strong>in</strong>e explizite Unterweisung <strong>in</strong> EDV-<br />

Anwendungen, vielmehr bedarf es der eigenständigen Organisation von und Teilnahme<br />

an entsprechenden Sem<strong>in</strong>aren. Zukünftig werden kle<strong>in</strong>e Lernprogramme erwartet,<br />

die bedarfs- und situationsgerecht angeboten und selbstgesteuert abgerufen werden<br />

können. Es gibt Anwendungen, mit denen Berichte über die Bearbeitung etwa von<br />

Instandhaltungsarbeiten erstellt werden. Diese E<strong>in</strong>träge können von autorisierten Mitarbeitern<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden. Die Dokumentation wird zentral gespeichert. Hierbei<br />

kommt entweder e<strong>in</strong> SAP-System zum E<strong>in</strong>satz oder es werden Excel-Dokumente bearbeitet,<br />

die im Netzwerk zentral zur Verfügung stehen. Früher wurden diese Dokumentationen<br />

mit Karteikarten geführt, heute können weitaus mehr Personen auf diese<br />

Daten zugreifen.<br />

Neben Personalmanagement und Personaladm<strong>in</strong>istration werden auch Ausbildungsprozesse<br />

im SAP abgebildet. Gespeichert werden Informationen wie bspw. Erreichbarkeit<br />

der Auszubildenden (Betrieb oder Schule). So erfolgt die Beurteilung der Auszubildenden<br />

<strong>in</strong>nerhalb dieser zentralen Plattform (Fertigkeiten, Kenntnisse, Interesse,<br />

Zuverlässigkeit, etc.). Weiterh<strong>in</strong> werden bspw. Gespräche mit den Auszubildenden dokumentiert<br />

und können von den Auszubildenden – bei Bedarf - kommentiert werden.<br />

So können Auszubildende zu Vorfällen Stellung nehmen und ihre Sicht der D<strong>in</strong>ge darstellen.<br />

Dieses System ist nicht nur im Intranet, sondern - ortsunabhängig - im Internet<br />

verfügbar.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>er typischen Meisteraufgabe: e<strong>in</strong> Verdichter muss wie geplant demontiert,<br />

überholt und wieder <strong>in</strong> Betrieb genommen werden, dieses ist vorzubereiten, zu delegieren,<br />

zu überwachen und abzuschließen.<br />

Kernmerkmale der Meisterrolle: <strong>in</strong>tensive Absprache mit (<strong>in</strong>nerbetrieblichen) Auftraggebern<br />

und Mitarbeitern, E<strong>in</strong>haltung der extrem ausgebauten Sicherheitsprozeduren<br />

Ausbildungsbereich <strong>in</strong> der Kraftfahrzeug-Herstellung<br />

Merkmale des betrieblichen Umfelds: Standort mit mehreren tausend Mitarbeitern als<br />

Teil e<strong>in</strong>es Konzerns, am Standort f<strong>in</strong>den sowohl Fertigung wie auch Montage statt. In<br />

dem Fallstudien-Betriebsteil f<strong>in</strong>det die Ausbildung von (überwiegend) Fertigungsmechanikern<br />

für den eigenen Bedarf statt. Die Ausbildung ist nach strategischem Konzept<br />

organisiert und betreibt e<strong>in</strong>e systematische und <strong>in</strong>tensive Kooperation mit den produktiven<br />

Bereichen, vor allem durch zeitlich zunehmende Ausbildungszeiten vor Ort. E<strong>in</strong><br />

eigenentwickeltes Wissensmanagementsystem wird von der Ausbildung an die späteren<br />

Arbeitsplätze transferiert (über die Absolventen).<br />

Der Betrieb existiert seit mehreren Jahrzehnten, es handelt sich um e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Produktionsstandort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em regionalen Schwerpunkt des Herstellers mit mehreren<br />

großen Standorten. Im Betrieb s<strong>in</strong>d mehrere tausend Mitarbeiter beschäftigt, angesiedelt<br />

<strong>in</strong> nahezu allen Wertschöpfungsbereichen. Der Produktionsbereich hat besondere<br />

Bedeutung. Die zum Zeitpunkt der Fallstudie vorherrschende kritische Situation ergibt<br />

sich aus den Wirkungen der F<strong>in</strong>anzkrise, <strong>in</strong> deren Folge geplante Verläufe der Auslastung<br />

nicht wie erwartet e<strong>in</strong>trafen. Sie ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> dem längeren Zusammenhang<br />

eher als Ausnahmephase anzusehen, da <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>e traditionell stabile und gute<br />

wirtschaftliche Lage vorherrscht. Der wesentliche typische Auftragsablauf im Betrieb<br />

wird durch die Serienproduktion geprägt.<br />

Die betriebliche (Aus-) Bildung wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Bereich geleistet, der <strong>in</strong>tensiv mit<br />

den anderen Bereichen verbunden ist, <strong>in</strong> denen die Ausgebildeten nachfolgend ggf.<br />

beschäftigt se<strong>in</strong> werden. Auf der e<strong>in</strong>en Seite f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e konzeptgeleitete, systematische<br />

und konzentrierte Ausbildungsphase <strong>in</strong> der Ausbildungse<strong>in</strong>richtung statt, die e<strong>in</strong>erseits<br />

eng an dem Stand der Anforderungen im aktuellen Produktionsbetrieb angekoppelt<br />

ist, andererseits durch ihre konzeptionelle Basis die übergeordneten Ansprüche<br />

e<strong>in</strong>er Berufsbildung <strong>in</strong> Deutschland umsetzt. Durch die direkte (örtliche und über<br />

Personen getragene) Verb<strong>in</strong>dung mit den der Ausbildung folgenden Arbeitsbereichen<br />

ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zweiten Phase der Ausbildung die unmittelbare (betreute) Tätigkeit der Aus-<br />

Gidion&Sandal, KIT, 31.07.2011 141

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