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Facharbeitern in Führungspositionen - BiBB

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Tabelle 3: 1 Betriebe mit 50 und mehr tätigen Personen - 1.1 Betriebe, tätige Personen<br />

und geleistete Arbeitsstunden - 1.1.1 im Oktober 2010, Deutschland 24<br />

Laut dem Arbeitsgeberverband Gesamtmetall 25 setzt sich die Metall- und Elektro-<br />

Industrie im Jahr 2009 folgendermaßen zusammen: Die <strong>in</strong>sgesamt 23.595 Betriebe<br />

erwirtschafteten e<strong>in</strong>en Umsatz von 770 Milliarden Euro, von denen 456 Milliarden Euro<br />

auf den Export fielen. Die Gesamtsumme der Entgelte betrug 147 Milliarden Euro. Insgesamt<br />

waren 3,53 Millionen Menschen <strong>in</strong> diesen Betrieben beschäftigt. Die Betriebsgrößen<br />

werden <strong>in</strong> drei Gruppen mit bis zu 99 Beschäftigten (Anteil 71,8 %), 100 bis<br />

1000 Beschäftigten (Anteil 26,4%) und über 1000 (Anteil 1,8 %) aller M+E-Betriebe<br />

angegeben. Die fünf größten Branchen im Jahresdurchschnitt 2009 s<strong>in</strong>d nach Zahl der<br />

Mitarbeiter der Masch<strong>in</strong>enbau mit 954 839 Beschäftigten, die Automobil<strong>in</strong>dustrie mit<br />

778 044 Beschäftigten, die Metallverarbeitung mit 529 897 Beschäftigten, die Elektrotechnik<br />

mit 527 743 Beschäftigten sowie die Branche der Fe<strong>in</strong>mechanik, Optik und Uhren<br />

mit 147 062 Beschäftigten.<br />

Unternehmensgröße und unternehmenstypische Positionierungspraxis<br />

Verschiedentlich wird die Annahme geäußert, die Größe des Unternehmens bzw. des<br />

Betriebs wirke sich auf die Positionierung der Industriemeister aus. So ist davon auszugehen,<br />

dass e<strong>in</strong> Unternehmen ab e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destanzahl Beschäftigter der Industrie<br />

zugerechnet wird. So haben Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />

Bedeutung für Industriemeister. Im Bereich der kle<strong>in</strong>eren mittleren Unternehmen<br />

s<strong>in</strong>d die produzierenden Unternehmen e<strong>in</strong>zuordnen, die <strong>in</strong>sgesamt 50 bis 500 Mitarbeiter<br />

beschäftigen. Hier können ggf. auch bereits mehrere Industriemeister im E<strong>in</strong>satz<br />

se<strong>in</strong>, die zwischen 10 und 100 Arbeitskräfte leiten. Die Unternehmen mit 501 bis 5000<br />

Beschäftigten setzen sich zumeist bereits aus mehreren Betrieben (Standorten) zusammen.<br />

Großunternehmen und Konzern beschäftigen mehr als 5000 und bis zu mehreren<br />

hunderttausend Mitarbeiter.<br />

In der Untersuchung der 1990er Jahre wurden zur neuen Rolle und Funktion der Meister<br />

<strong>in</strong> Großbetrieben mehrere Leitbilder für neue Meisterprofile identifiziert. Als „Shop-<br />

Floor-Manager“ bezeichnet wurde das Leitbild der betrieblichen Dezentralisierung, <strong>in</strong><br />

der sich die eigenverantwortlichen produktiven Bereiche selbst regulieren. E<strong>in</strong> zweites<br />

Leitbild sah den Meister als Coach, der vor allem durch kostenorientiertes Denken und<br />

Handeln und soziale Vermittlungsfunktion geprägt ist - e<strong>in</strong>e Führung etwa über Zielvere<strong>in</strong>barungen.<br />

E<strong>in</strong> drittes Leitbild enthält e<strong>in</strong>e Modernisierung der traditionellen Meisterposition<br />

bei gleichzeitiger Betonung des kont<strong>in</strong>uierlichen Verbesserungsprozesses<br />

als zentraler Meisteraufgabe.<br />

Schließlich wurde die Abschaffung der Meisterfunktion und e<strong>in</strong>e Verteilung von dessen<br />

Aufgaben zwischen Facharbeitskräften und Führungskräften für möglich gehalten.<br />

Während auf der e<strong>in</strong>en Seite der Meister <strong>in</strong> der „Verschleißteil-Option“ 26 durch erhöhten<br />

Term<strong>in</strong>- und Kostendruck bei gleichzeitiger systematischer Verknappung der für die<br />

Bewältigung der Aufgabe verfügbaren Ressourcen zerrieben würde, wäre auf der anderen<br />

Seite auch die Stärkung des Meisters als „Motor der Veränderung“ 27 möglich.<br />

Häufig wurden nach den E<strong>in</strong>schätzungen der damaligen Untersuchung höhere Anforderungen<br />

an die allgeme<strong>in</strong>e, generalisierungsfähige Technikkompetenz (<strong>in</strong> Abgrenzung<br />

zu dem technischen Detailwissen) der Meister gestellt. In verstärkter Form wurde<br />

die E<strong>in</strong>beziehung der Meister bereits <strong>in</strong> Planungsprozesse beobachtet, man erwartete<br />

von ihnen anspruchsvolle Verständigungs- und Transferleistungen zwischen direkten<br />

und <strong>in</strong>direkten Bereichen. Neue Anforderungen entstanden auch h<strong>in</strong>sichtlich der Per-<br />

24 Statistisches Bundesamt, Fachserie 4 4.1.1, S. 25ff<br />

25 http://www.gesamtmetall.de/gesamtmetall/meonl<strong>in</strong>e.nsf/id/DE_Die_M+E-Industrie am 20.12.2010<br />

26 Behrens (1997) <strong>in</strong> Fuchs-Frohnhofen u.a. (Hrsg.), (S. 49)<br />

27 Behrens (1997) <strong>in</strong> Fuchs-Frohnhofen u.a. (Hrsg.), (S. 50)<br />

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