Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen
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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />
4.2 BEWERTUNG DER VERWENDETEN EXTRAKTIONSGERÄTE<br />
SFE-7680T der Fa. Hewlett-Packard:<br />
Das Gerät ist vom Funktionsprinzip her variabel <strong>und</strong> bietet dem Anwender gute<br />
Möglichkeiten, <strong>Extraktion</strong>smethoden zu entwickeln <strong>und</strong> zu optimieren. Die Handhabung<br />
ist sehr einfach <strong>und</strong> komfortabel. Druck- <strong>und</strong> Temperaturbereiche scheinen<br />
ausreichend für Anwendungen in der Pestizidanalytik. Das Gerät bietet zudem einen<br />
Clean-up-Schritt, der der <strong>Extraktion</strong> nachgeschaltet ist (fraktionierte Elution aus der<br />
Festphasenfalle).<br />
Das Geräte weist jedoch auch einige Mängel auf:<br />
Bei den relativ häufig auftretenden Undichtigkeiten, wird die Sequenz abgebrochen,<br />
Kühlung der Falle <strong>und</strong> Heizung der <strong>Extraktion</strong>skammer werden dabei allerdings nicht<br />
abgeschaltet. Dadurch wird unnötig Kühl-CO2<br />
verbraucht. Die nachfolgenden Proben<br />
in der Sequenz verbleiben u.U. für längere Zeit bei Raumtemperatur <strong>und</strong> werden<br />
dadurch meist unbrauchbar. Besser wäre es, wenn nach einer gewissen Zeit die<br />
fehlerhafte, <strong>und</strong>ichte Probe übersprungen <strong>und</strong> die Sequenz fortgeführt würde.<br />
Die Kühlung ist vom Prinzip her umständlich (häufiger Wechsel der Gasflasche<br />
nötig), laut <strong>und</strong> relativ teuer.<br />
Das Volumen der <strong>Extraktion</strong>shülse ist auf 7 ml begrenzt, wodurch auch die<br />
einsetzbare Probenmenge limitiert wird. Zwar reicht die Einwaage für viele Anwendungen<br />
aus, bei einigen Anwendungen wäre jedoch eine größere Probenmenge<br />
günstiger.<br />
SFX 3560 der Fa. ISCO:<br />
Bei dem Gerät der Fa. ISCO werden die Extrakte nicht an einer Festphasenfalle<br />
aufgefangen sondern in eine Lösungsmittelvorlage eingeleitet.<br />
Vorteilhaft gegenüber dem Gerät der Fa. HP ist die Tatsache, daß bei diesem Gerät<br />
wesentlich höhere Drucke eingesetzt werden können. Höhere Drucke in Kombination<br />
mit höheren Temperaturen sind z.B. im Bereich der Bedarfsgegenständeanalytik<br />
erforderlich.<br />
Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit durch eine zweite Förderpumpe dem<br />
überkritischen Kohlendioxid andere Lösungsmittel in beliebigem Verhältnis<br />
zuzumischen oder auch <strong>Extraktion</strong>en mit einem herkömmlichen Lösungsmittel<br />
durchzuführen (Accelerated Solvent <strong>Extraktion</strong>).<br />
Die Kapazität der <strong>Extraktion</strong>shülsen ist mit 10 ml größer als bei dem HP-Gerät, so<br />
daß größere Probenmengen eingesetzt werden können.<br />
Bei dem Gerät der Fa. ISCO traten insgesamt weniger Undichtigkeiten auf als beim<br />
Gerät der Fa. HP. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die <strong>Extraktion</strong>shülsen sich<br />
während der <strong>Extraktion</strong> in einer unter Druck stehenden <strong>Extraktion</strong>skammer befinden<br />
(Druckausgleich). Dafür sind mehrmals Probleme mechanischer Art aufgetreten, die<br />
jedoch problemlos repariert werden konnten.<br />
Nachteilig bei diesem Gerät ist, daß Unregelmäßigkeiten im Fluß zu Verlusten <strong>von</strong><br />
Analyten in der Falle durch Verflüchtigung führen können. Im Vergleich zu dem<br />
Extraktor der Fa. HP ist die Bedienung etwas unbequemer.<br />
Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />
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