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Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen

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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />

3.1.3 Optimierung der Probenvorbereitung<br />

3.1.3.1 Zerkleinerung (Erzeugung repräsentativer Teilproben)<br />

Ziel der Probenvorbereitung ist es, Teilproben zu erhalten, die für die Gesamtprobe<br />

repräsentativ sind. Hierbei muß jedoch darauf geachtet werden, daß die Verluste <strong>von</strong><br />

Substanzen durch Abbauvorgänge so gering wie möglich gehalten werden. Geeignete<br />

Probenvor- <strong>und</strong> aufbereitungsstrategien sind daher erforderlich.<br />

Da bei der SFE relativ wenig Probemenge pro Versuch eingesetzt wird (z.B. bis zu ca. 3<br />

g bei Verwendung des HP 7680 Extraktors), muß besonders darauf geachtet werden,<br />

daß die eingesetzten Obst- <strong>und</strong> Gemüseproben gut homogenisiert werden. Bei einigen<br />

Matrizes wie Salaten, Kernobst <strong>und</strong> Erdbeeren bereitet dies in der Regel keine<br />

Probleme. Bei anderen Proben ist jedoch die Erzielung einer ausreichenden<br />

Homogenität schwieriger. Zum Beispiel werden bei Trauben mit den üblichen Zerkleinerungsmethoden<br />

die Schalen, auf denen sich oberflächlich aufgebrachte Wirkstoffe<br />

zum Großteil befinden, nicht in dem gewünschten Grad zerkleinert, wodurch bei<br />

Gehaltsbestimmungen zwangsläufig hohe statistische (zufällige) Fehler auftreten (vgl.<br />

Kap. 3.1.4.7.1).<br />

Während der Probenvorbereitung (Grob- <strong>und</strong> Feinzerkleinerung) treten in größerem<br />

oder kleineren Umfang Wirkstoffverluste auf. Durch die Feinzerkleinerung der Probe<br />

wird die Kompartimentierung der Zellen aufgehoben, wodurch Enzyme, die für Abbauvorgänge<br />

verantwortlich sind, freigesetzt werden. Darüber hinaus wird sauerstoffhaltige<br />

Luft in die Matrix eingeschlagen. Verschiedene enzymatische <strong>und</strong> chemische<br />

Reaktionen (auch Verknüpfungsreaktionen mit Matrixbestandteilen) werden dadurch<br />

ermöglicht oder begünstigt. Zudem kann die bei dem Feinzerkleinerungsprozeß<br />

freigesetzte Wärme zu einer Beschleunigung <strong>von</strong> Abbauprozessen führen.<br />

Bei den Abbauvorgängen im zerkleinerten Probenmaterial spielen enzymatisch<br />

katalysierten Reaktionen (Oxidationen, Hydrolysen u.a.) eine wichtige Rolle. Um solche<br />

Reaktionen zu vermeiden, muß die Aktivität der Enzyme so weit wie möglich<br />

unterdrückt oder ausgeschaltet werden.<br />

Enzyme sind biochemische Katalysatoren. Ihre Aktivitäten hängen stark <strong>von</strong> den<br />

vorherrschenden Bedingungen im Reaktionsmedium ab. So zeigen z.B. viele Enzyme<br />

bei Verringerung des verfügbaren Wassers (aw-Wert), z.B. durch Zusatz <strong>von</strong> Salzen,<br />

einen Aktivitätsrückgang. Oxidasen zeigen in der Regel ein pH-Optimum im neutralen<br />

pH-Bereich. Unterhalb pH=3 werden Phenolasen irreversibel denaturiert. Ähnliches gilt<br />

auch für Temperaturen oberhalb 85°C (Blanchieren). Solch drastische Bedingungen<br />

können aber nicht zum Schutz der Proben vor enzymatischer Oxidation angewendet<br />

werden, ohne die Zersetzung empfindlicher Pestizide befürchten zu müssen.<br />

Desweiteren ist es theoretisch möglich unerwünschte enzymatische Reaktionen z.B.<br />

durch Vergiftung <strong>von</strong> Enzymen zu unterdrücken (z.B. bei Oxidasen durch<br />

Komplexierung des Kupfers im aktiven Zentrum mit EDTA, Sulfid oder Zitronensäure).<br />

Enzymatische <strong>und</strong> chemische Oxidationen können z.B. durch Zusatz antioxidativ<br />

wirksamer Stoffe, wie zum Beispiel Ascorbinsäure oder Schwefeldioxid unterdrückt<br />

werden.<br />

Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />

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