Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen
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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />
noch 4-7 % gef<strong>und</strong>en [vgl. 29]. Die verbesserte <strong>Extraktion</strong> der gefroren zerkleinerten<br />
Orange war darüber hinaus auch an der deutlich geringeren Farbintensität, die der<br />
extrahierte Filterkuchen nach der ersten <strong>Extraktion</strong> aufwies, erkennbar.<br />
3.1.3.2 Entfernung bzw. Immobilisierung <strong>von</strong> Wasser<br />
Obst- <strong>und</strong> Gemüseproben haben einen hohen Gehalt an Wasser. Dieses Wasser muß<br />
vor der SFE-<strong>Extraktion</strong> geb<strong>und</strong>en oder entfernt werden. Zur Entfernung oder<br />
Immobilisierung <strong>von</strong> Wasser werden in der Literatur verschiedene Vorgehensweisen<br />
beschrieben wie z.B. Gefriertrocknung [40], die Verwendung <strong>von</strong> chemischen Trockenmitteln<br />
wie Magnesiumsulfat, Natriumsulfat [8,41,42] <strong>und</strong> der Zusatz <strong>von</strong> Wasser<br />
adsorbierenden Materialien, die eine große Oberfläche besitzen <strong>und</strong> dadurch in der<br />
Lage sind, große Mengen an Wasser physikalisch zu binden. Durch die Vermengung<br />
der Probe mit dem Adsorbens kommt es zu einer starken Oberflächenvergrößung,<br />
wodurch die <strong>Extraktion</strong> erleichtert wird [1,2,12,9].<br />
3.1.3.2.1 Wasserentfernung durch Gefriertrocknung<br />
Die Gefriertrocknung ist eine relativ schonende Methode, einer Probe Wasser zu<br />
entziehen <strong>und</strong> die Probe aufzukonzentrieren. Dadurch ist es theoretisch möglich, mehr<br />
Probe für die <strong>Extraktion</strong> einzusetzen <strong>und</strong> somit die Nachweisgrenzen herabzusetzen.<br />
Der Trocknungsvorgang dauert jedoch einige St<strong>und</strong>en. Bei Proben mit relativ viel<br />
Zucker wie z.B. Südfrüchten bilden sich karamelartige, pasteuse Massen, die den<br />
Trocknungsvorgang verzögern <strong>und</strong> ggf. Rückstände einschließen. Getrocknete Proben<br />
nehmen schnell Luftfeuchtigkeit auf, so daß ihre Handhabung Sorgfalt verlangt.<br />
Desweiteren bestehen Bedenken, daß es unter den Bedingungen der Gefriertrocknung<br />
zu einer Verflüchtigung <strong>von</strong> Wirkstoffen kommen kann.<br />
Die Gefriertrocknung ist nach unserer Erfahrung mit einem großen Arbeitsaufwand<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bringt keine entscheidenden Vorteile.<br />
3.1.3.2.2 Wasserbindung durch Adsorbentien<br />
Zur Wasserbindung werden verschiedene Adsorbentien auf Basis <strong>von</strong> Diatomeenerde<br />
eingesetzt, die natürlicherweise eine sehr große Oberfläche aufweisen (z.B. Hydromatrix<br />
(Varian), Kieselgur, Celite) [1,2,12].<br />
Die vorzerkleinerte <strong>und</strong> homogenisierte Obst- oder Gemüseprobe wird hierbei in einem<br />
bestimmten Verhältnis (z.B. 2,5:2) mit einem Adsorbens vermengt. Aliquote des<br />
homogenen Gemisches werden in <strong>Extraktion</strong>shülsen gefüllt <strong>und</strong> bis zur <strong>Extraktion</strong><br />
tiefgefroren aufbewahrt.<br />
Diese Art der Probenvorbereitung ist einfach durchzuführen, erfordert wenige<br />
Arbeitsschritte <strong>und</strong> ermöglicht eine effiziente <strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> Rückständen.<br />
Versuche haben gezeigt, daß das Mischungsverhältnis <strong>von</strong> Probe zu Adsorbens einen<br />
großen Einfluß auf die Extrahierbarkeit <strong>von</strong> unpolaren Analyten hat (vgl. hierzu Kap.<br />
3.1.4.7.3 <strong>und</strong> 3.1.7.1).<br />
Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />
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