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Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen

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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />

Mit 2,4-D behandelte Zitrusfrüchte sind beständiger gegen Pilzbefall. Dies ist darauf<br />

zurückzuführen, daß biologische Prozesse, die für die natürliche Alterung der Früchte<br />

verantwortlich sind, mit Hilfe <strong>von</strong> 2,4-D verzögert werden. Dadurch bleiben die<br />

Resistenzmechanismen der Früchte gegenüber Pilzen länger intakt [9,47,50].<br />

Die zur Oberflächenbehandlung <strong>von</strong> Zitrusfrüchten eingesetzten 2,4-D-Ester<br />

hydrolysieren in der Regel kurze Zeit nach ihrer Anwendung zu der Säureform [5,9].<br />

Der als Säure vorliegende Wirkstoff kann sich nun an verschiedene Moleküle mit<br />

reaktionsfähigen Gruppen (z.B. Hydroxyl- oder Epoxid-Gruppen [vgl. 33]) anbinden. In<br />

Betracht kommen hier in erster Linie Wachse, die zur Oberflächenbehandlung der<br />

Früchte eingesetzt werden, fruchteigene Wachse <strong>und</strong> Cutin-Makromoleküle,<br />

Wachsalkohole <strong>und</strong> Polysaccharide. Reaktionen mit stickstoffhaltigen Substanzen<br />

(z.B. Aminosäuren) unter Ausbildung <strong>von</strong> Amidbindungen spielen auf der Schalenoberfläche<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

Über Esterbindungen geb<strong>und</strong>ene Rückstände können mittels einer alkalischen<br />

Hydrolyse, wie sie auch bei anderen Methoden zur Bestimmung <strong>von</strong> Phenoxyalkancarbonsäuren<br />

in Getreide eingesetzt wird [2,6], freigesetzt werden.<br />

3.1.5.4.3 <strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> freiem 2,4-D<br />

Einfluß des pH-Wertes:<br />

Zur <strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> 2,4-D mit überkritischem Kohlendioxid wird das Probenmaterial<br />

angesäuert, wodurch das Säure-Base-Gleichgewicht (pKs=2,73) in Richtung der gut<br />

extrahierbaren protonierten Form verschoben wird (siehe auch Kap. 3.1.4.7.2).<br />

Der Einfluß des pH-Wertes auf die Extrahierbarkeit <strong>von</strong> 2,4-D wird in Tab. 3.1.5-10<br />

dargestellt. Es wird ersichtlich, daß unter alkalischen Bedingungen, nur geringe<br />

Anteile des 2,4-D extrahiert werden.<br />

Tab. 3.1.5-10: Wiederfindungen <strong>von</strong> 2,4-D in Abhängigkeit<br />

vom pH-Wert, Grapefruit-Matrix 0,5 ppm<br />

„sauer“ pH 1-2 „alkalisch“ pH∼9,5<br />

Wiederfindung in %<br />

100 (n=2) 6 (n=4)<br />

Analysenmethode: siehe Anlage 3<br />

Einfluß des Wassergehaltes:<br />

Zur Überprüfung des Einflusses <strong>von</strong> vorhandenem Wasser wurden Wiederfindungsversuche<br />

mit unterschiedlichem Probe/Hydromatrix-Verhältnis durchgeführt. Dabei<br />

wurden bei Orangensaft für Probe/Hydromatrix-Verhältnisse <strong>von</strong> 0,75:1 bis 1,65:1<br />

nahezu identisch Wiederfindungsraten für 2,4-D festgestellt. Noch größere Anteile an<br />

Probe (höherer Wasseranteil) führten jedoch zu einer Verschlechterung der<br />

Wiederfindung.<br />

3.1.5.4.4 Freisetzung <strong>von</strong> geb<strong>und</strong>enen 2,4-D-Rückständen<br />

Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />

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