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Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen

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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />

4.3 ALLGEMEINE ANALYTISCHE ERKENNTNISSE<br />

Matrixeffekte<br />

Bei der Optimierung der gaschromatographischen Bestimmung <strong>von</strong> Pestiziden wurde<br />

festgestellt, daß Matrixbestandteile im Probenextrakt einen großen Einfluß auf die<br />

Bestimmung verschiedener Substanzen haben. Diese Matrixbestandteile wirken bei<br />

der Gaschromatographie „schützend“ auf Pestizide, indem sie aktive Stellen im<br />

Injektionssystem besetzen. Dadurch werden Wechselwirkungen der Pestizide mit<br />

den Oberflächen des Injektionssystems verringert. Eine Bestimmung <strong>von</strong> Pestiziden<br />

unter Verwendung <strong>von</strong> Kalibrierlösungen in reinem Lösungsmittel führt für einige<br />

Verbindungen zu falschen, überhöhten Werten. Um dies zu verhindern, ist die<br />

Erstellung <strong>von</strong> „Eichungen auf Matrix“ unerläßlich.<br />

Zerkleinerung (Homogenität)<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen Probenmenge die für SFE-<strong>Extraktion</strong>en eingesetzt wird, ist<br />

eine gute Homogenität der zerkleinerten Proben erforderlich. Nur so können<br />

Ergebnisse erzielt werden, die für die Gesamtprobe repräsentativ sind.<br />

Bei Obst- <strong>und</strong> Gemüseproben ist dies durch eine Zerkleinerung in gefrorenem<br />

Zustand möglich.<br />

Im Bereich der Bedarfsgegenstände ist ebenfalls eine Feinzerkleinerung der Proben<br />

erforderlich, die jedoch erfahrungsgemäß größere Schwierigkeiten bereitet.<br />

4.4 AUSBLICK<br />

Ein verstärkter Einsatz der SFE in Pestizidrückstandslaboratorien würde viele<br />

Vorteile mit sich bringen. Mit Hilfe der SFE kann nicht nur der Probendurchsatz<br />

erheblich gesteigert werden, sondern auch durch die Automatisierung der<br />

Probenaufarbeitung die Vergleichbarkeit innerhalb der Laboratorien verbessert<br />

werden.<br />

Die Entwicklung <strong>von</strong> weiteren matrixbezogenen Multimethoden wäre vorteilhaft. Hierbei<br />

werden Stoffe, die in den jeweiligen Matrizes zu erwarten sind, gezielt erfaßt <strong>und</strong> zudem<br />

ggf. Eigenheiten der betreffenden Matrizes (z.B. pH-Wert, Wasser-, Fettgehalt)<br />

berücksichtigt.<br />

Für Pestizide, die sich zwar mittels SFE gut extrahieren lassen, jedoch Probleme bei<br />

der Gaschromatographie bereiten, wäre der Einsatz der LC/MSD als Bestimmungsverfahren<br />

sehr interessant (z.B. Uronsäurederivate).<br />

Für die Erfassung <strong>von</strong> polareren Verbindungen ist der Einsatz der beschleunigten<br />

Lösungsmittelextraktion (ASE), die ebenfalls ein automatisiertes <strong>Extraktion</strong>sverfahren<br />

ist, denkbar.<br />

Im Bereich der Bedarfsgegenständeanalytik wurden zwar bisher nur wenige<br />

Applikationen entwickelt. Es ist zu erwarten, daß die SFE für viele weitere<br />

Applikationen erfolgreich eingesetzt werden könnte. In diesem Zusammenhang ist zu<br />

erwähnen, daß das Verfahren auch für die Analytik <strong>von</strong> migrierten Stoffen in<br />

<strong>Lebensmitteln</strong> geeignet ist.<br />

Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />

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