Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen
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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />
3.1.5 Entwicklung <strong>von</strong> schnellen Bestimmungsmethoden für<br />
spezielle Pestizidklassen mit analytischen Defiziten<br />
3.1.5.1. Einleitung<br />
Mit Hilfe der in Kap. 3.1.4 vorgestellten Multimethode kann eine Vielzahl <strong>von</strong><br />
Pestiziden bestimmt werden. Es gibt jedoch eine ganze Reihe <strong>von</strong> weiteren Verbindungen<br />
für die diese Methode nicht geeignet ist:<br />
Wegen zu geringer Wiederfindung:<br />
Als Ursachen für schlechte Wiederfindungen bei SFE-<strong>Extraktion</strong>en kommen verschiedene<br />
Faktoren in Betracht:<br />
• schlechte Extrahierbarkeit der Wirkstoffe (z.B. wegen zu hoher Polarität<br />
(siehe Kap. 3.1.4.7.2) <strong>und</strong>/oder starker Wechselwirkungen mit der Matrix)<br />
• schlechte Elution der präzipitierten Stoffe <strong>von</strong> der Festphasenfalle in die<br />
Vorlage (siehe Kap. 3.1.4.3 <strong>und</strong> Kap. 3.1.5.6.2)<br />
• Abbauvorgänge (vgl. Kap. 3.1.4.7.4 <strong>und</strong> Kap. 3.1.5.5.2.7).<br />
Wegen Problemen bei der Gaschromatographie:<br />
z.B. bei polaren Verbindungen wie Phenoxyalkancarbonsäuren (siehe Kap.<br />
3.1.5.4.2), Carbendazim (siehe Kap. 3.1.5.3.2) <strong>und</strong> thermolabilen Verbindungen wie<br />
z.B. N-Methyl-Carbamate (siehe Kap. 3.1.5.5) <strong>und</strong> Organo-Zinn-Verbindungen (siehe<br />
Kap. 3.1.5.6).<br />
Für eine Reihe <strong>von</strong> Verbindungen, die sich nicht mit der vorgestellten Multimethode<br />
bestimmen lassen, wurden im Rahmen dieser Arbeit spezielle SFE-Methoden<br />
entwickelt.<br />
Viele der Stoffe, die bei der SFE-<strong>Extraktion</strong> Probleme bereiten, sind auch bei den<br />
klassischen (naßchemischen) Verfahren bei der Aufarbeitung als „problematisch“<br />
aufgefallen. Zum Beispiel werden für die Stoffe Fenpropimorph, Imazalil <strong>und</strong><br />
Thiabendazol auch bei der DFG-S19 Multimethode [3] sehr geringe Ausbeuten erzielt.<br />
Um die Ursachen hierfür besser zu verstehen <strong>und</strong> eventuelle molekulare Zusammenhänge<br />
zu erkennen, wurden zunächst einige naßchemische Voruntersuchungen<br />
durchgeführt. Dabei sollte ein „Gefühl“ für die Eigenschaften der Wirkstoffe bezüglich<br />
Löslichkeit, Polarität <strong>und</strong> Affinität zu Oberflächen entwickelt werden. Die Erkenntnisse<br />
aus diesen Versuchen sollten bei der Entwicklung <strong>von</strong> SFE-<strong>Extraktion</strong>smethoden<br />
adaptiert werden, um die Wiederfindungen dieser Verbindungen zu verbessern.<br />
Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />
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