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Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen

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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />

Ergebnis<br />

1. Bei <strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> Obst <strong>und</strong> Gemüse mittels SFE ist auf den Wassergehalt der<br />

eingesetzten Proben zu achten, da Wasser sowohl den <strong>Extraktion</strong>sprozeß positiv wie<br />

negativ beeinflussen als auch ggf. das Gerät beschädigen kann. Durch Vermengung<br />

der Proben mit speziellen Adsorbentien (z.B. auf Silikatbasis) konnte der<br />

Feuchtigkeitsgrad eingestellt werden.<br />

2. Es wurden Wiederfindungsversuche für mehr als 120 verschiedene Pestizide<br />

durchgeführt. Für fast alle der untersuchten Stoffe wurden Wiederfindungen<br />

zwischen 70 <strong>und</strong> 110 %, in der Regel zwischen 80 <strong>und</strong> 95 % erreicht. Für einige<br />

ausgewählte Verbindungen wurden die Nachweis- <strong>und</strong> Bestimmungsgrenzen nach<br />

dem DFG Eichgeradenverfahren ermittelt. Bei Mehrfachbestimmungen <strong>von</strong> Proben<br />

aus dem Handel wurde eine gute Wiederholbarkeit (Variationskoeffizienten meist<br />

zwischen 2 <strong>und</strong> 6 %) festgestellt. Die mit Hilfe der entwickelten SFE-Methoden<br />

erzielten Untersuchungsergebnisse <strong>von</strong> Proben aus dem Handel stimmen mit den<br />

Ergebnissen herkömmlichen Verfahren gut überein. Die gewonnenen Ergebnisse<br />

zeigen, daß die SFE zur Routineanalytik <strong>von</strong> Pestizidrückständen in Obst <strong>und</strong><br />

Gemüse hervorragend eingesetzt werden kann, dies hat sich auch bei einer<br />

Laborvergleichsuntersuchung gezeigt (EU Proficiency Test I <strong>und</strong> II 1996,1997).<br />

3. Neben den Einstellungen des <strong>Extraktion</strong>sgerätes wurde auch der Einfluß weiterer<br />

analytischer Parameter auf die Extrahierbarkeit verschiedener Analyten am Beispiel<br />

ausgesuchter Pestizide untersucht.<br />

3.1 Polarität der Analyten: Da überkritisches Kohlendioxid ein recht unpolares<br />

Lösungsmittel ist, ist es gut zur <strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> unpolaren bis mittelpolaren<br />

Pestiziden geeignet. Polarere Pestizide werden dagegen nur unvollständig<br />

extrahiert.<br />

3.2 pH-Wert: Bei Verbindungen mit sauren oder basischen Eigenschaften kann die<br />

Extrahierbarkeit bedeutend verbessert werden, wenn der pH-Wert der zu<br />

extrahierenden Proben entsprechend alkalisch oder sauer eingestellt wird (Bsp.<br />

Carbendazim <strong>und</strong> 2,4-D).<br />

3.3 Feuchtigkeitsgehalt: Bei unpolaren Pestiziden spielt der Feuchtigkeitsgehalt der<br />

Probe eine wichtige Rolle. Mit zunehmendem Wasseranteil werden für diese<br />

Substanzen schlechtere Wiederfindungen erzielt. Durch Zugabe <strong>von</strong> größeren<br />

Mengen Adsorbens können solche Substanzen wesentlich besser extrahiert werden<br />

(Bsp. Pyrethroide, chlororganische Pestizide).<br />

3.4 Abbau: Es wurde festgestellt, daß einige Pestizide einen signifikanten Abbau<br />

zeigen, wenn die <strong>Extraktion</strong>shülsen bei Raumtemperatur gelagert werden. Um<br />

diesen Abbau zu minimieren, sollten Proben, die solche empfindlichen Stoffe enthalten,<br />

bis zur <strong>Extraktion</strong> im Gefrierschrank aufbewahrt <strong>und</strong> erst kurz vor der<br />

<strong>Extraktion</strong> in den Probengeber eingestellt werden.<br />

4. Umfassende Untersuchungen wurden auch im Bereich der Messung durchgeführt.<br />

Für viele Substanzen ist eine Kalibrierung nach dem Standardadditionsverfahren<br />

notwendig, da anderenfalls infolge der Matrixeinflüsse falsche Ergebnisse erzielt<br />

Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />

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