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Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen

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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />

3.1.2 Optimierung der Meßbedingungen<br />

3.1.2.1 Wahl des Einspritz- <strong>und</strong> Detektionsystems<br />

Als Bestimmungssystem wurde ein GC/MSD gewählt. GC/MSD-Systeme werden<br />

wegen ihrer vielfältigen Vorteile immer verbreiteter im Bereich der Rückstandsanalytik<br />

eingesetzt. MS-Detektoren bieten im Gegensatz zu den herkömmlich EC-, NP-, FP-<br />

Detektoren eine universelle <strong>und</strong> gleichzeitig sehr spezifische Detektionsmöglichkeit, je<br />

nach Modus. Durch die hohe Aussagekraft, der durch die Massenspektrometrie<br />

gelieferten Daten, wird die Unsicherheit bei der Identifizierung <strong>von</strong> Substanzen<br />

minimiert. Die im SIM-Modus, durch die gezielte Registrierung bestimmter Massen<br />

erreichbare, recht hohe Detektionsempfindlichkeit, genügt den Anforderungen der<br />

Lebensmittelanalytik in den allermeisten Fällen. Da die Messung mit Hilfe des GC/MSD<br />

besonders selektiv erfolgen kann, kann meist auf eine Reinigung der Extrakte (Cleanup)<br />

verzichtet werden.<br />

Für die Identifizierung unbekannter Verbindungen im Chromatogramm können, die im<br />

SCAN-Modus aufgenommenen Massenspektren mit Hilfe eines Suchprogramms<br />

(automatische Bibliotheksuche) mit den Spektren mehrerer Tausend Verbindungen<br />

verglichen werden. Die Zuordnung <strong>von</strong> Massenspektren unbekannter Peaks zu<br />

Substanzen anhand der Vorlagen der Spektrenbibliothek ist jedoch, selbst bei ausreichender<br />

Abtrennung der Substanz <strong>von</strong> Begleitstoffen, nicht immer einfach. Bei<br />

Substanzen, die in geringer Konzentration vorliegen, werden die Massenspektren vom<br />

Untergr<strong>und</strong>rauschen oft derart verfälscht, daß eine Identifizierung des Spektrums sehr<br />

erschwert wird oder kaum möglich ist (vgl. Abb. 3.1.2-1, 1µl).<br />

In diesen Fällen ist es vorteilhaft eine größere Menge an Extrakt einzuspritzen (vgl.<br />

Abb. 3.1.2-1, 5µl). Ein zu starkes Einengen <strong>von</strong> Probenextrakten sollte vermieden<br />

werden, da es häufig zu einem Ausfallen <strong>von</strong> mitextrahierten Begleitstoffen kommt,<br />

wobei Wirkstoffe mitgerissen werden können <strong>und</strong> zudem die Gefahr besteht, daß<br />

Pestizide sich teilweise verflüchtigen.<br />

Im SIM-Modus ist eine gezielte Aufnahme ausgewählter Massen mit höherer<br />

Empfindlichkeit möglich. Durch eine geeignete Auswahl dieser Massen können durch<br />

begleitende Stoffe verursachte Störungen meist ausgeschaltet werden. Auch die<br />

Bestimmungsgrenzen im SIM-Modus können durch den Einsatz höherer Mengen des<br />

Extraktes verbessert werden, da das Verhältnis <strong>von</strong> Peakhöhe zu Untergr<strong>und</strong>rauschen<br />

günstiger wird (vgl. Abb. 3.1.2-2).<br />

Größere Volumina bis z.B. 10 µl können mit einem Kaltaufgabesystem (KAS) als<br />

Injektionssystem aufgegeben werden, das die Möglichkeit einer Lösungsmittelausblendung<br />

bietet. Durch Verwendung eines KAS (Fa. Gerstel) konnten die Nachweis-<br />

<strong>und</strong> Bestimmungsgrenzen deutlich erniedrigt werden. Die Verwendung des KAS als<br />

Injektionssystem bietet noch weitere Vorteile: Durch die Aufgabe der Probe in ein kaltes<br />

Injektionssystem werden die Analyten im Vergleich zu anderen Injektionsmöglichkeiten<br />

thermisch weniger belastet. Der Großteil der schwerflüchtige Begleitstoffe aus dem<br />

Probenextrakt verbleiben in dem etwa 10 cm langen Injektionsliner. Dadurch wird die<br />

analytische Säule geschont. In der Praxis ist ein regelmäßiges Austauschen der<br />

Injektionsliner erforderlich, da Verschmutzungen an der Oberfläche mit Analyten<br />

unerwünschte Wechselwirkungen eingehen können (siehe Kap. 3.1.2.2).<br />

Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />

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