Extraktion von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen
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<strong>Extraktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Lebensmitteln</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedarfsgegenständen</strong> mit Hilfe <strong>von</strong> überkritischem CO2<br />
Es wird zwischen statischer <strong>und</strong> dynamischer <strong>Extraktion</strong> unterschieden. Bei der<br />
statischen <strong>Extraktion</strong> findet kein Fluß statt. Die Probenmatrix wird mit dem <strong>Extraktion</strong>sfluid<br />
unter bestimmten Bedingungen (Druck, Temperatur) durchdrängt<br />
(„eingeweicht“). Bei der dynamischen <strong>Extraktion</strong> findet ein Fluß statt. Die Probe wird<br />
<strong>von</strong> dem Fluid unter vordefinierten Bedingungen durchflossen <strong>und</strong> somit extrahiert.<br />
Nachdem das Fluid die <strong>Extraktion</strong>skammer verlassen hat, erfolgt im Restriktor eine<br />
Expansion, das überkritische Fluid wird in den gasförmigen Aggregatzustand überführt<br />
<strong>und</strong> verliert dabei seine Lösekraft. Somit kommt es zu einer Präzipitation der Extrakte<br />
im Restriktor selbst <strong>und</strong> in der nachgeschalteten Falle. Bei Festphasenfallen werden die<br />
ausgefallenen Substanzen mit einem Lösungsmittel (etwa 1-1,5 ml) in eine Vorlage<br />
eluiert. Dabei wird auch der Restriktor mit durchflossen. Hierbei werden sowohl die<br />
Falle als auch der Restriktor beheizt. Die Temperatur darf hier nicht zu hoch sein, um zu<br />
vermeiden, daß thermolabile Komponenten zersetzt werden oder daß das<br />
Lösungsmittel bereits verdampft. Es folgt eine Nachreinigung des Restriktors <strong>und</strong> der<br />
Falle mit einer größeren Menge an Lösungsmittel (ca. 5 ml). Das Gerät ist dann für<br />
einen erneuten <strong>Extraktion</strong>svorgang bereit.<br />
2.6 ENTWICKLUNG EINER SFE-METHODE<br />
Bei der Entwicklung einer SFE-Methode ist die Optimierung mehrerer Parameter,<br />
sowohl im Bereich der Geräteeinstellung, als auch im Bereich der Probenvorbehandlung<br />
notwendig.<br />
Die Extrahierbarkeit <strong>von</strong> Stoffen aus der Matrix ist <strong>von</strong> vielen, oft gegenläufigen<br />
Faktoren abhängig, die gegeneinander abgewogen werden müssen.<br />
2.6.1 Probenvorbereitung<br />
Die Probenvorbereitung muß sich vor allem nach der zu extrahierenden Matrix, aber<br />
auch nach den zu extrahierenden Analyten richten. Es muß so verfahren werden, daß<br />
bei möglichst wenig Verlusten eine für die Gesamtprobe repräsentative <strong>und</strong> zudem<br />
leicht extrahierbare Teilprobe erhalten wird.<br />
Bei Proben mit hohem Gehalt an mobilem Wasser muß dieses entweder entfernt oder<br />
ausreichend immobilisiert werden.<br />
Im folgenden werden beispielhaft für verschiedenen Fragestellungen mögliche<br />
Probenvorbereitungen aufgelistet:<br />
• Pestizide <strong>und</strong> andere organische Kontaminanten aus Wasserproben können an<br />
einer Festphasenfalle (z.B. RP-C18) adsorbiert werden. Diese Falle kann dann<br />
mittels SFE extrahiert werden.<br />
• Andere flüssige Proben, in denen höhere Rückstandskonzentrationen (als in Wasser)<br />
zu erwarten sind, wie z.B. Säfte oder Wein können mit einem Adsorbens (z.B.<br />
Hydromatrix) vermengt werden <strong>und</strong> dann mit der SFE extrahiert werden.<br />
• Obst <strong>und</strong> Gemüseproben werden nach einer Zerkleinerung ebenfalls mit einem<br />
wasserbindenden Adsorbens versetzt.<br />
• Proben mit hohem Fettgehalt (z.B. Ölsamen, Schokolade, Öle) bereiten oft<br />
Schwierigkeiten bei der SFE. Große Mengen an mitextrahiertem Fett können zu<br />
Überladungen der Falle <strong>und</strong> zu Verstopfungen führen. Es besteht prinzipiell die<br />
Möglichkeit, das Fett durch gezielte Wahl der <strong>Extraktion</strong>sbedingungen <strong>von</strong> der Probe<br />
abzutrennen, um bei einer darauffolgenden <strong>Extraktion</strong> die erwünschten Stoffe<br />
Chemisches <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart, Sitz Fellbach<br />
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