Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
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Einhundertste Vergleichende Prüfung „Haushaltsstruktur 2004: Landkreise“<br />
Der Prüfungszeitraum war durch niedrige Zinssätze296 gekennzeichnet. Zum einen<br />
kann die Zinsbelastung weiter sinken. Zum anderen aber hätten Zinssatzerhöhungen<br />
um einen Prozentpunkt bei unverändertem Bestand der Kredithöhe Steigerungen der<br />
Zinslast zwischen 0,8 Millionen € und 2,4 Millionen € zur Folge gehabt (vergleiche<br />
bereits Ansicht 61).<br />
Beide Aspekte erfordern aktives Zinsmanagement der Landkreise. Aktives Zinsmanagement<br />
verlangt Marktbeobachtung, um bei günstigeren Konditionen umzuschulden.<br />
Der Einsatz moderner Finanzinstrumente zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos<br />
sollte erwogen werden.<br />
Ansicht 105 zeigt die durchschnittlichen Zinssätze der Jahre 1999 bis 2003.<br />
Zinssätze 1999 bis 2003<br />
Landkreis<br />
Darmstadt-<br />
Dieburg<br />
Landkreis<br />
Kassel<br />
Landkreis<br />
Offenbach<br />
Wetteraukreis<br />
1999 5,0 % 5,5 % 5,5 % 6,1 %<br />
2000 4,9 % 5,6 % 5,3 % 5,7 %<br />
2001 5,0 % 5,8 % 5,2 % 5,3 %<br />
2002 5,0 % 4,6 % 4,8 % 5,1 %<br />
2003 4,8 % 4,4 % 4,4 % 4,9 %<br />
Mittlerer Zinssatz<br />
für Kredite 1999 bis 2003<br />
4,9 % 5,2 % 5,0 % 5,4 %<br />
Quelle: Jahresrechnungen, Profitcenterrechnungen, eigene Berechnungen<br />
Ansicht 105: Zinssätze 1999 bis 2003<br />
Der mittlere Zinssatz der Landkreise für die Jahre 1999 bis 2003 lag zwischen<br />
4,9 Prozent (Landkreis Darmstadt-Dieburg) und 5,4 Prozent (Wetteraukreis). Im Jahr<br />
2003 wurden Zinssätze zwischen 4,4 Prozent und 4,9 Prozent erreicht (vergleiche<br />
Ansicht 105). Der günstigste durchschnittliche Zinssatz betrug 4,4 Prozent (Landkreise<br />
Offenbach und Kassel) im Jahr 2003. Die durchschnittlichen Zinssätze konnten bezogen<br />
auf das Jahr 1999 reduziert werden, allerdings in unterschiedlichem Umfang.<br />
Während die Schulden der Landkreise langfristige Verbindlichkeiten darstellen, begründen<br />
Kassenkredite kurzfristige Verbindlichkeiten. Die Zinssätze für Kassenkredite<br />
waren niedriger als die Zinssätze für Schulden. Bei Kassenkrediten wurde im Mittel<br />
aller Landkreise ein durchschnittlicher Zinssatz über den Dreijahreszeitraum 2001 bis<br />
2003 von 3,6 Prozent erreicht297 . Die Landkreise können durch Vereinbarung variabler<br />
Verzinsungen mit oder ohne Zinsobergrenze (Cap) Unterschiede zwischen kurz- und<br />
langfristigen Zinsen nutzen.<br />
Die Landkreise gingen eine Vielzahl von Einzelkrediten mit vertraglich vereinbarten<br />
Laufzeiten ein. Diese Einzelkredite können schrittweise durch kurzfristige Finanzierungen<br />
mit niedrigeren Zinssätzen ersetzt werden. Bei der Berechnung der Sparpotenziale<br />
wurde das Kreditportfolio zur Hälfte einbezogen. Allerdings können die geringeren<br />
Zinssätze mittelfristig ansteigen. Aus diesen Gründen bedarf es eines aktiven Zinsmanagements<br />
in Zusammenarbeit mit Kreditinstituten.<br />
Ansicht 106 fasst die Sparpotenziale zusammen.<br />
296 Der Diskontsatz wurde zum 1. Januar 1999 durch den Basiszinssatz als Richtgröße ersetzt. Zu den<br />
Zahlen vergleiche auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamts unter http://www. bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.php?func=row&tr=su0112<br />
(Stand: 1. Juni 2005; Abfrage 11. November<br />
2005) sowie http://www. bundesbank.de/statistik/statistik_zeitreihen.<br />
php?func=row&tr=su0115 (Stand: 31. Januar <strong>2006</strong>; Abfrage 27. Februar <strong>2006</strong>).<br />
297 vergleiche Fußnote 205<br />
<strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong> 149<br />
Niedrige Zinssätze im<br />
Prüfungszeitraum<br />
Zinsmanagement