Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
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Korruptionserlass<br />
teilweise umgesetzt<br />
Technischen Dienst<br />
des Rechnungsprüfungsamts<br />
nutzen<br />
Kommunale Gesellschaften privaten Rechts und Bürgschaften<br />
gen, die Erhebung von Gebühren, die Gewährung öffentlicher Mittel und Kontrolltätigkeiten<br />
sind erfahrungsgemäß mehr als andere Bereiche von Korruption bedroht. Der<br />
Korruptionserlass des Landes Hessen82 ist Grundlage der Prüfung der Konzepte und<br />
Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung. Neben einer rechtskonformen Vergaberichtlinie<br />
für die Verwaltung, die gesondert zu erlassen ist, gehören personalwirtschaftliche<br />
Regelungen zu einer sinnvollen Korruptionsvorsorge.<br />
Vier Kommunen setzten als Ergebnis der Prüfung den Korruptionserlass des Hessischen<br />
Innenministeriums vollständig um83 . Ein weitergehendes Merkblatt hatte der<br />
Main-Kinzig-Kreis den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Es wurde in Flörsbachtal<br />
verwendet. In 18 Kommunen84 gab es eine Vergaberichtlinie. Keine Gemeinde blieb<br />
untätig.<br />
Kleinen Gemeinden fällt es schwer, umfangreiche und anspruchsvolle Ausschreibungen<br />
ordnungsgemäß umzusetzen: Ein eigenes Bauamt ist in der Regel nicht vorhanden,<br />
Maßnahmen wie die Trennung von Bauüberwachung und –abnahme sind personell<br />
nicht möglich. Gemeinden beauftragen über lange Zeit das gleiche Ingenieurbüro<br />
mit der Maßnahmenplanung, da dieses die örtlichen Gegebenheiten (Bodenbeschaffenheit,<br />
frühere Maßnahmen und Ähnliches) gut kennt. Um dennoch Korruption zu<br />
verhindern, hat Siegbach eine gute Lösung gefunden: Ausschreibungen werden<br />
grundsätzlich mit der Revision des Landkreises Marburg-Biedenkopf abgestimmt, der<br />
technische Dienst prüft die einzelnen Maßnahmen begleitend und umfassend. Die<br />
Inanspruchnahme des technischen Dienstes der Rechnungsprüfungsämter ist den<br />
Gemeinden trotz der entstehenden Kosten zu empfehlen, da sie so Korruption wirksam<br />
vorbeugen können.<br />
6.18 Kommunale Gesellschaften privaten Rechts und Bürgschaften<br />
Wesentliche Ausgliederungen kommunaler Aufgaben in Gesellschaften privater<br />
Rechtsform lagen nur in einem Fall vor: Steffenberg hatte die Gemeindewerke als<br />
Eigengesellschaft in privater Rechtsform gegründet.<br />
Bürgschaften beliefen sich auf Bruchteile des Haushaltsvolumens. Die notwendigen<br />
Genehmigungen lagen vor. Bei der Prüfung fiel allerdings auf, dass die Gemeinde<br />
Niederdorfelden Bürgschaften für ihre Vereine im Umfang von 5,5 Millionen € eingegangen<br />
war, was dem Verwaltungshaushalt eines Jahres entsprach.<br />
6.19 Rechtmäßigkeitsprüfung<br />
Die Rechtmäßigkeit der Aufwendungen für Verfügungsmittel, Reisekosten, Dienstfahrzeuge<br />
und Repräsentationszwecke wurde geprüft.<br />
Insgesamt waren die geprüften Beträge gering: Die Verfügungsmittel bewegten sich<br />
im Prüfungszeitraum zwischen 0 € in Hesseneck in den Jahren 2002 und 2003 und<br />
2.557 € in Ronneburg im Jahr 2001, die Repräsentationsausgaben zwischen 0 € in<br />
Friedewald im Jahr 2000 und 9.044 € in Ottrau im Jahr 2001.<br />
Durchgängig wurden keine Mängel festgestellt.<br />
Da in den Repräsentationsaufwendungen und den Verfügungsmitteln des Bürgermeisters<br />
häufig Zahlungen an Vereine enthalten sind, wird der Umfang der von den Gemeinden<br />
geleisteten direkten Vereinsförderung nicht transparent. Daher empfiehlt es<br />
sich, wie in Ottrau, für die Vereinsförderung gesonderte Haushaltsstellen zu bilden.<br />
Hier wurden ab dem Haushaltsjahr 2004 in der Haushaltsstelle 5500.5700 „Sachkosten<br />
für die Vereins- und Sportlerehrungen" und unter der Haushaltsstelle 5500.7000<br />
82 StAnz. 1998, Seite 1432 und StAnz. 1999, Seite 190<br />
83 Allendorf (Lumda), Angelburg, Münchhausen und Schwarzenborn<br />
84 Abtsteinach, Angelburg, Bischoffen, Flörsbachtal, Friedewald, Fronhausen, Gemünden (Felda), Hirzenhain,<br />
Jesberg, Münchhausen, Rasdorf, Philippsthal (Werra), Ronneburg, Rothenberg, Sensbachtal, Siegbach,<br />
Steffenberg und Wohratal<br />
52 <strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>