Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
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Achtundneunzigste Vergleichende Prüfung „Vollprüfung 2004: Kleine Gemeinden“<br />
Andere Möglichkeiten stellten Agenda 21-Prozesse oder vergleichbare Projekte dar.<br />
Ein gelungener Agenda 21-Prozess war in Oberaula zu verzeichnen. Es wurden vier<br />
Arbeitsgruppen (AG Jugend, Senioren, Soziales, AG Landwirtschaft und Natur, AG<br />
Wirtschaftsförderung und AG Infrastruktur) gegründet, Zielsetzungen definiert und<br />
priorisiert. Später wurden für jedes Ziel verschiedene Maßnahmen und entsprechende<br />
Zuständigkeiten festgelegt. Nach Vorstellung, Beratung und Beschlussfassung der<br />
Agenda 21 sollte eine kleine Bürgerbroschüre mit Beispielen für die verschiedenen<br />
Handlungsfelder erstellt werden. Eine Verbindung oder Überführung der Agenda 21-<br />
Ziele in den regelmäßigen politischen Steuerungskreislauf war noch nicht vorgesehen.<br />
Ein vergleichbarer Ansatz wurde in Nieste verfolgt: Eine Arbeitsgruppe „Agenda Tourismus<br />
und Dorfgestaltung“ engagierte sich in der Entwicklung eines neuen Fremdenverkehrskonzepts,<br />
der Planung der Dorferneuerung sowie dem Aufbau eines neuen<br />
Internet-Auftritts.<br />
Zufrieden mit den Ergebnissen des Agenda 21-Prozesses waren auch Jesberg, Münchhausen,<br />
Ottrau und Wohratal. Gute andere Vorgehensweisen fanden Nüsttal, Romrod<br />
und Wahlsburg. Als wenig erfolgreich bewerteten Angelburg, Fischbachtal, Flörsbachtal,<br />
Lautertal (Vogelsberg), Rasdorf und Rosenthal die Agenda 21-Prozesse.<br />
Neben der Einbindung in die Diskussion kommunaler Zielsetzungen gelang es einigen<br />
Gemeinden auch, die Bürger formell oder informell in die Umsetzung dieser Ziele einzubinden.<br />
Dazu gehört die Pflege von Teilen der kommunalen Infrastruktur in Eigenleistung<br />
von Vereinen oder anderen engagierten Bürgern.<br />
Ein Beispiel für umfassendes Bürgerengagement ist die Erneuerung des Freibads Rosenthal,<br />
die von den Bürgern weitgehend in eigener Regie im Jahr 2003 geleistet wurde.<br />
Die Bürger waren knapp 10.000 Stunden für die Schwimmbadsanierung tätig und<br />
brachten insgesamt 114.000 € Spenden auf. Ähnliches gelang in Siegbach mit der<br />
Gestaltung des Naturerlebnisbads, das 2005 eröffnet wurde (rund 24.000 Arbeitsstunden<br />
der Bürger und knapp 27.000 € Spenden). In Münchhausen wurde die Erneuerung<br />
der Mehrzweckhalle von den Vereinen weitgehend in eigener Regie geleistet.<br />
Bürgerschaftliches Engagement beim Bau kommunaler Infrastruktureinrichtungen<br />
wurde weiterhin in Flörsbachtal, Friedewald, Gemünden (Felda), Kefenrod und Rasdorf<br />
genannt. Ebenso war der Unterhalt öffentlicher Einrichtungen in Nüsttal, Rothenberg,<br />
Sensbachtal und Siegbach stark von der Bürgerschaft, auch in Vereinen, getragen.<br />
Ansicht 29: Schwimmbad der Stadt Rosenthal<br />
6.17 Korruptionsvermeidung<br />
Korruption stellt auch für kleine Kommunen ein finanzielles und rechtliches Risiko dar.<br />
Die Beschaffungen und die Vergabe von Leistungen, die Erteilung von Genehmigun-<br />
<strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong> 51<br />
Agenda 21 nicht<br />
immer erfolgreich<br />
Bürgerengagement<br />
beim Erhalt der<br />
kommunalen<br />
Infrastruktur