Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
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Kostenaufwendungen<br />
für<br />
bauliche<br />
Unterhaltungsmaßnahmen<br />
Zustandserfassung<br />
- messtechnisch<br />
Von der Zustandskontrolle zur Zustandserfassung<br />
Ansicht 144: Straße mit Ausbrüchen am Fahrbahnrand.<br />
Zustandsklasse 1,50 bis 3,49<br />
(gebrauchstauglich). Hochtaunuskreis. K 729,<br />
Anschluss K 728 (Herrnmühle) -<br />
Friedrichsthal. Aufnahme aus dem Jahr 2005.<br />
Ansicht 145: Straße mit Ausbrüchen, Rissen,<br />
Flickstellen und zerstörten Banketten. Zustandsklasse<br />
4,50 bis 5,00 (überfällig). Landkreis<br />
Waldeck-Frankenberg. K 58, Korbach-<br />
Lengefeld – Korbach - Lelbach). Aufnahme<br />
aus dem Jahr 2004.<br />
Wenn dauerhafte, aufwändigere Erhaltungsmaßnahmen zu lange aufgeschoben werden,<br />
nehmen die Schäden überhand. Ansicht 145 zeigt eine Kreisstraße, die allein mit<br />
zahlreichen baulichen Unterhaltungsarbeiten für den Verkehr erhalten wurde. Die<br />
Straße musste zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen durch den Landkreis gesperrt<br />
werden.<br />
Die Landkreise unterschieden bei ihren Aufzeichnungen für bauliche Unterhaltungsmaßnahmen<br />
nicht zwischen Straßen und Brücken. Eine Zuordnung der baulichen Unterhaltungsarbeiten<br />
und Kostenaufwendungen war in keinem Landkreis möglich.<br />
Die für die Unterhaltung aufgewendeten Beträge sollten für jede Kreisstraße getrennt<br />
erfasst werden. Dieser Nachweis ist geboten, um unwirtschaftliches Handeln bei der<br />
Straßenerhaltung auszuschließen.<br />
In acht Landkreisen347 fehlte als Bewertungsmaßstab eine kontinuierliche Zustandserfassung<br />
der Straßen für eine systematische netzweite Erhaltungsplanung. In Ergänzung<br />
zu den routinemäßigen Zustandskontrollen begann die hessische Straßenbauverwaltung<br />
1985 mit visuellen Zustandserfassungen und -bewertungen. Sie erfasste<br />
mit eigenem Personal alle einbahnigen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, freie Strecken<br />
und Ortsdurchfahrten, sofern sie als Asphaltstraßen ausgebaut waren. In den<br />
Jahren 1987, 1993 und 1996 wurden die visuellen Zustandsaufnahmen wiederholt.<br />
Die Zustandserfassung bewährte sich als wichtiger Bestandteil einer systematischen<br />
Straßenerhaltung. Der große zeitliche und personelle Aufwand für die visuellen Zustandserfassungen<br />
führte zwischenzeitlich für Bundes- und Landesstraßen dazu, die<br />
Erfassungen messtechnisch348 vorzunehmen. Die in der Baulast der Landkreise befind-<br />
347 Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Odenwaldkreis, Landkreis Offenbach,<br />
Schwalm-Eder-Kreis, Vogelsbergkreis, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis,<br />
348 Im Gegensatz zur visuellen Zustandserfassung kommen bei der messtechnischen Zustandserfassung<br />
schnell fahrende Messfahrzeuge zum Einsatz. Diese verfügen über Sensoren, die eine kontinuierliche<br />
Aufzeichnung der Längs- und Querebenheit erlauben. Die integrierten Hochgeschwindigkeitskameras<br />
zeichnen während der Fahrt die Oberfläche der Fahrbahn auf. Bei der anschließenden Auswertung der<br />
Videobilder im Labor werden die Substanzschäden quantifiziert und der Örtlichkeit zugeordnet. Ein weiteres,<br />
spezielles Fahrzeug ermöglicht die kontinuierliche Bestimmung der Griffigkeit, ebenfalls bei<br />
schneller Fahrt. Die Tagesleistung dieser Fahrzeuge liegt je nach Straßenart bei mehreren 100 Kilometern,<br />
so dass die Erfassung eines kompletten Straßennetzes zügig abzuwickeln ist.<br />
184 <strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>