Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Bevölkerungsrückgang<br />
ohne<br />
unmittelbare<br />
Wirkung auf<br />
Einnahmekraft je<br />
Einwohner<br />
Fehlende Daten und offene Fragen zu den demografischen Effekten<br />
Berücksichtigt man zusätzlich, dass wachsende Gemeinden Infrastrukturkosten haben,<br />
die den Bürgern nur teilweise in Rechnung gestellt werden können, ist ein positiver<br />
Effekt des Bevölkerungswachstums auf die finanzielle Situation der Gemeinden nicht<br />
festzustellen.<br />
Diese an wenigen Gemeinden feststellbaren Effekte sind kein Beweis, sollten aber<br />
Anlass geben, sich künftig intensiver mit den haushaltswirtschaftlichen Effekten der<br />
demografischen Entwicklung zu beschäftigen. Der schnelle Ruf nach finanzieller Unterstützung<br />
bei einem Bevölkerungsrückgang wäre daher sorgfältig zu prüfen.<br />
10.21 Fehlende Daten und offene Fragen zu den demografischen Effekten<br />
Die Städte und Gemeinden waren im Hinblick auf den Rückgang der Kinderzahlen<br />
sensibilisiert. Die Kosten der Kinderbetreuung veranlassten viele Gemeinden, ihre<br />
Kapazitäten sorgfältiger zu planen.<br />
Der Gesamtprozess der Altersstrukturentwicklung und die Wirkungen auf das Leistungsangebot<br />
sowie die Wanderungsbewegungen von jungen Erwachsenen werden<br />
von den Gemeinden stärker zu berücksichtigen sein.<br />
Die Mobilität der jungen Erwachsenen, die Entwicklung der Altersstruktur und die<br />
Rückentwicklung von Ortsteilen in Flächengemeinden werden künftig für die finanzielle<br />
Belastung vieler Gemeinden abseits der noch prosperierenden Ballungsräume eine<br />
entscheidende Rolle spielen. In den Vor-Ort-Gesprächen während der Prüfung ergaben<br />
sich nur geringe Anhaltspunkte, dass die Städte und Gemeinden für diese Entwicklung<br />
gut gerüstet waren.<br />
10.22 Bewertung der Städte und Gemeinden mit der Balanced Scorecard<br />
Die Ergebnisse der Städte und Gemeinden wurden in einer Balanced Scorecard zusammengefasst.<br />
Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard (Finanzen, Bürgerperspektive,<br />
Prozesse und Lern- und Änderungsbereitschaft), erlaubten eine differenzierte<br />
Bewertung<br />
Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard wurden mit einer Vielzahl von Kennzahlen<br />
belegt. Im Folgenden werden die Wichtigsten nach Perspektiven kurz beschrieben:<br />
• Finanzen<br />
Für den Gesamthaushalt wurden das Normierte Defizit, die Zinsbelastung des Haushalts<br />
und der Schuldenstand der aus dem allgemeinen Haushalt resultierenden Schulden<br />
im Verhältnis zu den verfügbaren Deckungsmitteln bewertet.<br />
Für die Kindertagesstätten sowie Sport- und Kulturförderung wurden die Zuschüsse<br />
für die Betreuung je Kind oder die Zuschüsse je Einwohner bewertet. Zusätzlich wurde<br />
auch geprüft, ob die Beitragsgestaltung für die Kindertagesbetreuung ausreichende<br />
Unterschiede in der Halbtags- und Ganztagsbetreuung vorsah und Tagesmütterangebote<br />
sowie Elterninitiativen gefördert wurden. In der Finanzperspektive wirkte sich<br />
auch die ausschließliche Vergabe von Ganztagsplätzen für Berufstätige aus (was bei<br />
keiner Kommune vorgesehen war).<br />
• Bürgerperspektive<br />
Aus Sicht des Bürgers wurde eine geringe Gebührenhöhe positiv bewertet. In der<br />
Kindertagesbetreuung wirkte sich ein über die gesetzlichen Vorhaben hinausgehendes<br />
Angebot (Tagesbetreuung, Horte, altersgemischte Gruppen, Familiengruppen etc.)<br />
positiv aus. Ebenso wurde die Unterhaltung von Dorfgemeinschaftshäusern in allen<br />
Ortsteilen und Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung positiv bewertet.<br />
• Prozesse<br />
In der Prozessperspektive wurde der Auslastungsgrad der angebotenen Kindertagesstättenplätze<br />
(Reaktionsfähigkeit auf veränderte Kinderzahlen), Wartezeiten auf Kin-<br />
218 <strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong>