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Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 2006 - Hessischer ...

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Einhundertdritte Vergleichende Prüfung „Haushaltsstruktur 2005: Größere Gemeinden“<br />

tel im Jahr 2004. Dabei sind mögliche künftig anfallende Fehlbeträge 391 nicht<br />

berücksichtigt (Ansicht 167).<br />

10.16 Faktoren für Schulden von Städten und Gemeinden<br />

Aus der Analyse der Haushaltsstruktur ließen sich zwei zentrale Faktoren für schwierige<br />

Haushaltssituationen mit ansteigenden Schulden (Verschuldungsspirale) einzelner<br />

Gemeinden ableiten:<br />

Investitionsfalle<br />

Werden hohe Investitionskosten beispielsweise für Liegenschaften durch Schulden<br />

finanziert, sind in den Haushalten über Jahre Zins- und Tilgungsausgaben zu<br />

veranschlagen. Bei hohen Schulden kann der allgemeine Haushalt durch Zins- und<br />

Tilgungszahlungen so stark belastet sein, dass die Einnahmen nicht mehr ausreichen,<br />

um das Leistungsangebot für die Bürger und den Schuldendienst zu decken.<br />

Dies führt zu neuen Fehlbeträgen mit weiteren Haushaltsbelastungen, die mittelfristig<br />

nicht mehr beherrscht werden können.<br />

Die Investitionsfalle führte in Volkmarsen zu den in der Prüfung festgestellten<br />

Haushaltsdefiziten und zu den hohen Schulden: Volkmarsen hatte Ende der neunziger<br />

Jahre Rathaus und Freibad umfangreich saniert. Diese Millioneninvestitionen<br />

verursachten die Verschuldungsspirale der Stadt.<br />

• Subventionsfalle<br />

Ein ähnlicher Mechanismus ist bei defizitären Gebührenhaushalten erkennbar.<br />

Analog zur geschilderten Investitionsfalle kann ein nicht durch Gebühren gedeckter<br />

Gebührenhaushalt zu nicht beherrschbaren Fehlbeträgen führen. Fortwährend<br />

hohe Zuschüsse des allgemeinen Haushalts zur Schließung des nicht gedeckten<br />

Gebührenhaushalts können zu Fehlbeträgen führen, die der Gemeinde keinen<br />

Haushaltausgleich ermöglichen.<br />

Der defizitäre Gebührenhaushalt trug in Spangenberg zu den erheblichen Defiziten<br />

bei, die den Haushalt trotz einer vergleichsweise guten Einnahmekraft in eine Verschuldungsspirale<br />

führten.<br />

In Spangenberg und Volkmarsen traten aus diesen Gründen kaum noch aus eigener<br />

Kraft stabilisierbare Haushaltssituationen ein.<br />

Bei anderen Gemeinden sind ähnliche Entwicklungen zu befürchten:<br />

• Drohende Investitionsfalle<br />

Großenlüder erwirtschaftete einen hohen Haushaltsüberschuss. Besonders durch<br />

den Bau eines neuen Bürgerhauses stiegen die Schulden von 2002 bis 2004 um<br />

81 Prozent (Ansicht 166) an. Des Weiteren waren umfangreiche Baugebiete ausgewiesen<br />

worden. Beides birgt die Gefahr, dass anfallende Betriebskosten und<br />

Ausgaben für Zins- und Tilgungszahlungen zu einem Verlust der Freien Spitze führen.<br />

Gegenwärtig hat die Gemeinde noch ausreichende Spielräume, um dieser<br />

Entwicklung entgegenzusteuern.<br />

• Drohende Subventionsfalle<br />

Diemelstadt subventionierte die Gebührenhaushalte. Mit einem im Jahr 2004 beschlossenen<br />

Konsolidierungsprogramm392 wurde zwar Fehlbeträgen entgegengesteuert.<br />

Trotzdem bleibt ein Ausgleich der Gebührenhaushalte geboten, um eine<br />

nachhaltige Konsolidierung zu erreichen.<br />

391 Die jahresbezogenen Fehlbeträge betrugen durchschnittlich 1,13 Mio. € (2002 bis 2004).<br />

392 mit ab 2005 wirksamen Maßnahmen<br />

<strong>Sechzehnter</strong> <strong>Zusammenfassender</strong> <strong>Bericht</strong> 211

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