GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

Wartungen zu machen sind. Außerdem werden Zubehörteile benötigt
und ggf. Nachrüstungen vorgenommen. Erschwerend kommt für den
Leistungserbringer hinzu, dass die Verträge für wiederverwendbare
Hilfsmittel in sich zusätzlich eine hierarchische (System-) Struktur
aufweisen und Regelungen für ein Hilfsmittel häufig an verschiedenen
Stellen auftauchen.
Der Leistungserbringer hat also eine Vielzahl von Vorgaben zu beachten
– im Hinblick auf die Kodierung sind diese jedoch interpretationswürdig
und häufig nicht nachvollziehbar. Fehler sind damit vorprogrammiert.
Werden nun im Sanitätshaus diese verschiedenartigen Leistungen z.B.
weitgehend als Neulieferung des Hilfsmittels kodiert oder unterlaufen
bei der Kodierung andere Fehler aufgrund unterschiedlicher Auslegung,
ist die Abrechnung innerhalb einer „Leistungskennziffer“ unkorrekt. Dies
kann weit reichende Folgen haben:
Erstens steht den Kassen damit trotz oder evtl. auch wegen der akribischen
Ausweitung der abrechnungstechnischen Anforderungen und hohem
Aufwand in den Betrieben kein sinnvoller Datenbestand zur Verfügung.
Schon die Betrachtung eines einfachen Durchschnittswertes führt
zwangsläufig zu völlig falschen Ergebnissen, wenn in der Abrechnung
als „Neulieferung“ eines Hilfsmittels statt dem eigentlich Wert von
beispielsweise 2.000 Euro ein Viertel der Abrechnungen Wiedereinsätze
oder Zubehörteile abbildet, die mit 1/10 der Kosten den Durchschnittswert
dramatisch senken. Vergleichbar führt in anderen Bereichen die
Scheingenauigkeit der Abrechnungsdaten bei unkritischer Auswertung zu
falschen Interpretationen.
Zweitens läuft der Leistungserbringer Gefahr, dass ihm aufgrund von
Abrechnungsfehlern Vorsatz unterstellt wird.
So ist beispielsweise nicht verlässlich geregelt, wie abzurechnen ist,
wenn ein Versicherter eine höherwertige Leistung wünscht, als diese
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