GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse
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Tabelle III.13 Stadieneinteilung des Dekubitus (nach EPUAP, 1999)<br />
Grad 1<br />
Grad 2<br />
Grad 3<br />
Grad 4<br />
Umschriebene Hautrötung bei sonst intakter Haut, weitere Zeichen können<br />
Ödembildung oder lokale Überwärmung sein<br />
Schädigung der obersten Hautschichten (Oberhaut <strong>und</strong>/oder Lederhaut), welche<br />
sich als Blasenbildung oder Hautabschürfungen darstellt<br />
Hautdefekte von Oberhaut <strong>und</strong> Lederhaut einschließlich Schädigung oder Nekrose<br />
des subkutanen Gewebes, Schädigung ist von der Unterhautfaszie begrenzt<br />
Haut- <strong>und</strong> Gewebedefekt <strong>und</strong>/oder Nekrose mit Tiefenwirkung, Muskeln, Knochen,<br />
Sehnen <strong>und</strong> Kapseln können angegriffen sein<br />
durch Druck, Reibung oder Scherkräfte oder einer Kombination der<br />
genannten Faktoren entstanden ist (EPUAP, 1999). Zur Klassifikation<br />
nach Schweregraden (oft auch als Stadien oder in römischen Ziffern<br />
bezeichnet) existieren verschiedene Instrumente, am gebräuchlichsten<br />
ist die Unterteilung nach Ausdehnung der W<strong>und</strong>e, welche auch vom<br />
European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) empfohlen wird (siehe<br />
Tabelle III.13). Ein Druckgeschwür ist also eine chronische W<strong>und</strong>e, die<br />
verschiedene Ausmaße annehmen kann <strong>und</strong> oft einer langwierigen<br />
Behandlung bedarf. Die Ausprägungen können von Hautrötungen, die<br />
in der Regel nach mehrstündiger Entlastung verschw<strong>und</strong>en sind, bis zu<br />
größeren, tiefen, übelriechenden <strong>und</strong> schlecht heilenden W<strong>und</strong>en unter<br />
Beteiligung der Knochen reichen. Ein Dekubitus ist damit ein gut sichtbares<br />
<strong>und</strong> objektivierbares Phänomen, lediglich beim Dekubitus ersten Grades<br />
<strong>und</strong> vor allem bei dunklem Hauttyp kann eine Einteilung schwierig sein.<br />
Unter anderem wegen verschiedener Klassifikationen bzw. untersuchten<br />
Kollektiven <strong>und</strong> Einrichtungen können unterschiedliche Erhebungen zum<br />
Vorkommen des Dekubitus (der sog. Prävalenz) in ihren Ergebnissen<br />
variieren. Am besten erforscht ist die Dekubitushäufigkeit in Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> Pflegeheimen. Im ambulanten Sektor bzw. für Pflegebedürftige<br />
in häuslicher Umgebung liegen lediglich Schätzungen vor.<br />
Für Deutschland werden seit 2001 jährlich vom Institut für Medizin-/<br />
Pflegepädagogik <strong>und</strong> Pflegewissenschaft an der Humboldt-Universität<br />
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