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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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Zusammenfassung<br />

Der Vergleich der <strong>Heil</strong>mittelversorgung von RückenschmerzpatientInnen<br />

mit den Empfehlungen der europäischen Leitlinie hat gezeigt, dass<br />

sowohl bei akuten wie auch chronischen Fällen viele durchgeführte<br />

Behandlungen eine unzureichende oder fehlende Evidenz haben.<br />

Aus ökonomischer Sicht wurden so in einem Jahr 7,71 Mio. Euro <strong>und</strong><br />

damit 22 % der Gesamtausgaben in Höhe von 35,7 Mio. Euro für aus<br />

wissenschaftlicher Sicht ineffektive <strong>Heil</strong>mitteltherapien aufgewendet.<br />

In einer evidenz-basierten Versorgung sollte sich die Behandlung akuter<br />

<strong>und</strong> chronischer Fälle unterscheiden, da der Prozess der Chronifizierung<br />

einhergeht mit psychosozialen Einschränkungen <strong>und</strong> Behinderungen<br />

<strong>und</strong> damit andere Therapieansätze notwendig macht als bei den akuten<br />

Fällen. Die Analyse zeigt jedoch, dass bzgl. der <strong>Heil</strong>mittelversorgung<br />

bei den <strong>GEK</strong>-Versicherten kein Unterschied besteht: Mit zunehmender<br />

Dauer der Beschwerden ändert sich nicht die Wahl der Behandlung<br />

sondern lediglich die Häufigkeit, mit der ein Patient ein entsprechendes<br />

Rezept erhält. Es muss daher festgehalten werden, dass sich weder bei<br />

akuten noch bei chronischen RückenschmerzpatientInnen eine qualitativ<br />

ausreichende <strong>Heil</strong>mittelversorgung erkennen lässt: Therapien, deren<br />

Nutzen nachgewiesen ist, wurden zu wenig bzw. an falscher Stelle<br />

eingesetzt, zweifelhafte Maßnahmen aber zu häufig verordnet.<br />

Damit stützt diese Auswertung die Forderung nach einem einheitlichen <strong>und</strong><br />

evidenzbasierten Management von unspezifischen Rückenschmerzen,<br />

wie sie das Robert-Koch-Institut schon 2002 gefordert hat (Diemer &<br />

Burchert, 2002).<br />

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