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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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wurde festgehalten, dass keine Evidenz für die Überlegenheit eines<br />

bestimmten Lagerungshilfsmittels gegenüber einem anderen existiert.<br />

Auch fehlen klare Bef<strong>und</strong>e für einen Vorteil in der W<strong>und</strong>heilung im<br />

Vergleich zur Versorgung ohne Lagerungshilfsmittel (z.B. regelmäßige<br />

Druckentlastung durch Lagern des Betroffenen). Lediglich für sog. Air-<br />

Fluidised-Betten konnte auch in einer älteren Übersichtsarbeit ein<br />

möglicher Wirksamkeitsnachweis gef<strong>und</strong>en werden (Cullum et al., 2001).<br />

Bei Air-Fluidised-Betten, die im Deutschen als Mikroglaskugelbetten<br />

bekannt sind, werden sandkorngroße Keramikpartikel durch einen<br />

warmen Luftstrom verwirbelt. Der Betroffene wird so, lediglich getrennt<br />

durch ein Polyester-Laken, auf einem Luftstrom gelagert. Neben der<br />

hohen Geräuschentwicklung sind diese Betten allerdings sehr schwer<br />

<strong>und</strong> scheinen damit für die ambulante Versorgung nicht gut geeignet<br />

zu sein (RNAO, 2005). Trotz mangelnder Studienergebnisse empfiehlt<br />

die englische Leitlinie auf Basis professioneller Konsensentscheidung,<br />

dass Personen mit Dekubitus ersten oder zweiten Grades auf speziellen<br />

Weichlagerungssystemen <strong>und</strong> Personen mit Dekubitus dritten oder vierten<br />

Grades auf Wechseldrucksystemen oder anderen luftgefüllten Matratzen<br />

gelagert werden sollten (RCN, 2005).<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Einsatz von<br />

<strong>Hilfsmittel</strong>n in der Behandlung <strong>und</strong> Dekubitusprävention nur ein Baustein<br />

des Gesamtkonzeptes sein kann. Trotz der Wichtigkeit des Themas<br />

existiert - vor allem im ambulanten Sektor - nur wenig gesichertes Wissen<br />

aus klinischen Studien zum Nutzen von <strong>Hilfsmittel</strong>n. Die zahlreichen<br />

verschiedenen <strong>Hilfsmittel</strong> erschweren die Auswahl eher, als dass sie diese<br />

erleichtern (Mackey, 2005). Auch ein hiesiger HTA-Bericht schlussfolgert,<br />

dass für Deutschland erheblicher Forschungsbedarf auf dem<br />

Handlungsfeld dieser Lagerungshilfsmittel <strong>und</strong> deren adäquater Auswahl<br />

besteht (Eberhardt et al., 2005). Spezielle weiche Schaumstoffmatratzen<br />

können im Vergleich zu Standardmatratzen bei Risikopatienten das<br />

Dekubitusrisiko senken, ihr Einsatz wird in diversen Leitlinien empfohlen.<br />

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