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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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mit diversen Matratzen bzw. Auflagen <strong>und</strong> fanden zusammenfassend<br />

keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen, wobei nicht klar ist,<br />

ob die als Vergleichsgruppen gewählten <strong>Hilfsmittel</strong> überhaupt eine<br />

Wirksamkeit besitzen. Eine kürzlich publizierte Studie aus Großbritannien<br />

mit 1.972 Krankenhauspatienten untersuchte, ob die wesentlich teureren<br />

Wechseldruckmatratzen in der Dekubitusprävention einen Vorteil gegenüber<br />

den günstigeren Wechseldruckauflagen liefern (Nixon et al., <strong>2006</strong>a<br />

<strong>und</strong> <strong>2006</strong>b). Im Ergebnis entwickelten in beiden Gruppen vergleichbare<br />

Anteile an Patienten einen höhergradigen Dekubitus (10,3 % vs. 10,7 %).<br />

Lediglich in der Akzeptanz gab es Unterschiede. 23,3 % der Patienten<br />

mit Auflage wünschten eine Veränderung des Lagerungshilfsmittels,<br />

während dies in der Matratzengruppe 18,9 % waren. Wenn der Nutzen von<br />

Wechseldrucksystemen als unklar eingestuft wird <strong>und</strong> eine Studie zwei<br />

verschiedene Wechseldrucksysteme ohne adäquate Vergleichsgruppe<br />

(z.B. übliche Versorgung oder Weichlagerungsmatratze) untersucht,<br />

behandelt die Studie ein Thema mit fraglicher praktischer Relevanz.<br />

Eine Wirksamkeit der untersuchten <strong>Hilfsmittel</strong> zur Dekubitusprävention<br />

ist somit weder gegen „usual care“ noch gegen die bisher als wirksam<br />

etablierten Maßnahmen zuverlässig gezeigt worden. Methodisch ist nicht<br />

einmal die Schlussfolgerung der therapeutischen Äquivalenz zwischen<br />

Wechseldruckauflage <strong>und</strong> -matratze aus dieser Studie zulässig. Somit<br />

bleibt der Nutzen von Wechseldrucksystemen noch immer unklar. Trotz<br />

mangelnder Evidenz empfehlen nationale <strong>und</strong> internationale Leitlinien<br />

den Einsatz von Wechseldrucksystemen bei Risikopatienten (Evidence.<br />

de, 2001; NCC-NSC, 2003).<br />

Für die Behandlung des Dekubitus stehen prinzipiell auch alle <strong>Hilfsmittel</strong><br />

der Prävention zur Verfügung, allerdings können Ergebnisse aus<br />

Präventionsstudien nicht auf die Dekubitusbehandlung übertragen werden.<br />

Zur Dekubitusbehandlung steht noch weniger Wissen zur Verfügung,<br />

für die Literatursuche einer englischen Leitlinie konnten insgesamt nur<br />

15 verwertbare Studien identifiziert werden (RCN, 2005). Abschließend<br />

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