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GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

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Beim Umgang mit Rückenschmerzen muss man jedoch außer in akute<br />

oder chronische auch zwischen spezifischen <strong>und</strong> unspezifischen<br />

Rückenschmerzen unterscheiden. Spezifische Rückenschmerzen lassen<br />

sich eindeutig auf einen pathologischen Bef<strong>und</strong> zurückführen, zu nennen<br />

sind hier z.B. Infektion, Fraktur, Osteoporose, Spondylarthritis, Cauda<br />

Equina Syndrom. Bei unspezifischen Schmerzen fehlt eine erkennbare<br />

<strong>und</strong> spezifische Pathologie. Nach internationalen Angaben sind etwa 85<br />

bis 90 % der Rückenschmerzen als unspezifisch zu betrachten. Damit<br />

erklärt sich der hohe finanzielle Aufwand allein für die im Sinne eines<br />

Ausschlußverfahrens zu verstehende Diagnosefindung <strong>und</strong> die hohe<br />

psychosoziale Belastung der Patienten durch Verunsicherung <strong>und</strong> Ängste<br />

solange nicht geklärt ist, was als Ursache für die Rückenschmerzen<br />

in Frage kommt. Bei unspezifischen Rückenschmerzen kommt es im<br />

übrigen eher zur Chronifizierung <strong>und</strong> auch darum bekommen Prävention,<br />

Diagnostik <strong>und</strong> Therapie gerade in diesem Bereich besondere Bedeutung.<br />

Die Gewichtigkeit des Problems Rückenschmerzen ist groß, doch trotz medizinisch-technischem<br />

Fortschritt ist bislang keine Verbesserung in Sicht.<br />

Internationale Studien stellen die Wirksamkeit einiger Untersuchungs<strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden in Frage oder weisen auf fehlende Evidenz<br />

hin (Van Tulder et al., <strong>2006</strong>). Dazu kritisieren nationale Veröffentlichungen<br />

die uneinheitliche Vorgehensweise <strong>und</strong> fordern methodisch hochwertige<br />

Leitlinien zur verbesserten Behandlung des Symptoms Rückenschmerz<br />

(Diemer & Burchert, 2002).<br />

An welcher Stelle kommt es zu Defiziten in der Versorgung von<br />

Rückenschmerzpatienten, wo müsste optimiert werden, <strong>und</strong> welche Rolle<br />

spielt dabei die Physiotherapie? Ein Ziel sollte es sein, die Behandlung von<br />

unspezifischen Rückenschmerzen effektiver <strong>und</strong> effizienter zu gestalten,<br />

um nicht nur die direkten <strong>und</strong> indirekten Kosten, sondern auch die<br />

Chronifizierungsrate zu senken. Zusätzlich könnte eine möglichst schnelle<br />

Entmedikalisierung von PatientInnen mit dem Symptom Rückenschmerz<br />

die finanzielle Belastung verringern.<br />

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