GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse
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Tabelle II.17 <strong>Heil</strong>mittelversorgung chronischer RückenschmerzpatientInnen<br />
Anzahl der<br />
Verordnungen<br />
Ausgaben in € LV/M54(chronisch)<br />
Anteil in %<br />
KG 19.560 1.862.288,77 59,9<br />
Massage 9.639 571.824,15 37,2<br />
Wärme 10.821 452.048,66 39,0<br />
Manuelle Therapie 3.742 380.390,21 13,8<br />
KG-Gerät 619 114.855,98 2,3<br />
Elektrotherapie 1.693 44.144,04 7,5<br />
Traktion 1.540 43.086,23 6,4<br />
Summe 47.614 3.468.638,04<br />
Die prozentuale Verteilung der Verordnungen auf die einzelnen Maßnahmen<br />
entspricht annähernd der in der Gruppe der AkutpatientInnen<br />
(siehe Abbildung II.11). Damit wird schon an dieser Stelle deutlich, dass<br />
es bei der Wahl des <strong>Heil</strong>mittels für die Verordner offensichtlich kaum<br />
einen Unterschied macht, ob die Patienten an akuten oder chronischen<br />
Schmerzen leiden. Allein die Menge der Verordnungen nimmt bei<br />
häufigeren Arztbesuchen zu.<br />
Da sich die ärztliche Entscheidung zur Verordnung an dem <strong>Heil</strong>mittelkatalog<br />
orientieren soll, lohnt sich ein Blick in die entsprechenden Richtlinien<br />
für Wirbelsäulenprobleme. Es fällt auf, dass der <strong>Heil</strong>mittelkatalog<br />
lediglich „Erkrankungen“ der Wirbelsäule als Indikation für eine Verordnung<br />
nennt. Eine entsprechend spezifische Diagnose ist mit den<br />
angewendeten Methoden jedoch nur bei 10 bis 20 % der Patienten zu<br />
finden. Darüber hinaus wird in den Richtlinien nur nach Erkrankungen mit<br />
„prognostisch kurzzeitigem“ bzw. „längerdauerndem Behandlungsbedarf“<br />
unterschieden (<strong>Heil</strong>mittelkatalog, 2004). Die zur Wahl stehenden <strong>Heil</strong>mittel<br />
unterscheiden sich kaum in beiden Bereichen, lediglich die Anzahl<br />
der im Regelfall zu verordnenden Einheiten erhöht sich von 6 auf 18. Eine<br />
Überarbeitung des <strong>Heil</strong>mittelkatalogs für den Bereich Rückenschmerzen<br />
erscheint daher notwendig, um den Realitäten im Krankheitsgeschehen<br />
<strong>und</strong> Verhalten der PatientInnen sowie den aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen gerecht zu werden.<br />
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