GEK Report: Heil- und Hilfsmittel-Report 2006 - Presse

Dennoch fordern außerhalb des VdAK/AEV einige Kassen von den
sonstigen Leistungserbringern, dass der Produktbereich „Enterale
Ernährung“ nach den Abrechnungsrichtlinien gemäß § 300 einzureichen
sei, da dieser gemäß § 31 Abs. 1 S. 2 SGB V in die Arzneimittelversorgung
falle.
Umgekehrt gilt diese Logik nicht – Apotheken können Hilfsmittel wie
Stomabeutel, Bandagen oder Kompressionstrümpfe mit den Kassen
unter Angabe der PZN durchgängig nach § 300 abrechnen.
Damit stehen die Fachbetriebe für Homecare, Rehabilitation und
Orthopädietechnik der „Sonstigen Leistungserbringer“ neben der unter
dem Abschnitt „Abrechnungsrichtlinen nach § 302“ beschriebenen
Abrechnungsanforderungen zusätzlich vor dem Dilemma, verschiedene
Abrechnungssysteme (§ 300 und § 302 SGB V) bedienen zu müssen.
Dies erhöht den Verwaltungsaufwand und damit die internen Kosten
des betroffenen Leistungserbringers erheblich und führt außerdem zu
Wettbewerbsverzerrung.
Ein Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen (LSG NRW Az.L
16 KR 232/04 vom 6.10.2005) hat erfreulicherweise klar gestellt, dass ein
Leistungserbringer, der nicht Apotheker ist, Versorgungen der enteralen
Ernährung nicht nach § 300 SGB V abrechnen muss. Dennoch wird die
Abrechnung nach § 302 für enterale Ernährung immer noch nicht von allen
Kassen anerkannt. Es wäre zu wünschen, dass sich dies kurzfristig ändert
und alleine § 302 als durchgängig einheitlich umgesetzte Abrechnungsbasis
für alle „Sonstigen Leistungserbringern“ gültig ist. Soweit – wie im
Bereich enterale Ernährung zwangsläufig – Hilfsmittelnummern fehlen,
können in den Verträgen eindeutige Abrechnungspositionen definiert
werden. Dies geschieht auch in den Bereichen des Hilfsmittelverzeichnisses,
die noch nicht veröffentlicht sind, oder wenn Abgabekonvolute von
Hilfsmitteln gebildet werden.
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